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1912 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Lennarz, Gottfried
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Seminar, Lehrerbildungsanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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B. Länderkunde. — Vi. Europa.
fischen Mittelgebirges sind ein Gebiet lohnender Landwirtschaft, und in den
Flußtälern hat das südliche Industriegebiet seine Ausläufer nordwärts gesandt.
2. Das Elb-Sandsteingebirge. a) Die Landschaft. Es war ehemals eine
im Mittel etwa 400 m erreichende Hochfläche (Sandstein der Kreide-
Periode). Diese wurde durch Verwitterung und Auswaschung in zahlreiche
einzelne, wegen der wagerechten Lagerung des Quadersaudsteius oben platte
Tafelberge (Königstein, Lilienstein) aufgelöst (Fig. 236), um deren Fuß
sich die abgebröckelten Gesteinsmassen zu Schuttwüllen aufgehäuft haben.
236. Höhenquerschnitt durch das Elb-Sandsteingebirge. Zweifach überhöht.
Zwischen den Tafelbergen dehnen sich kleine, ebene Flächen, die sog. „Eben-
heiten", aus; sie hauptsächlich lockten zu Siedlungen. Wo die Deckplatte des
Tafelberges der Verwitterung durch Regen und Frost nicht zu widerstehen
vermochte, entstanden senkrechte, schmale Schluchten („Gründe") oder wunder-
bare, zu Türmen und Säulen zerrissene Gesteinsformen, deren Gestalt sich
durch die eigenartige quaderförmige Zerklüftung des Sandsteins erklärt. Keck
emporragende Kegel von Basalt und Phonolith erhöhen noch die Mannig-
faltigkeit der Landschaft, die man als eine Perle unter den deutschen
Mittelgebirgen bezeichnen kann. Im Volksmunde heißt sie die „Sächfische
Schweiz". — Der Elbstrom, der eine enge Gasse zwischen den jähen Fels-
wänden eingegraben, hat durch sein Wasser und seine Tragkraft reges Leben
und einträgliche Tätigkeit hervorgerufen. Seinem in neuerer Zeit durch Kunst-
straßen erschlossenen Tale folgt der wichtige Verkehrsweg von Nord- und
Westdeutschland über Prag zur Donau und nach dem 80 des Erdteils. —
3m Nw des Elb-Sandsteingebirges verbreitert sich das sächsische Elbland zum
Dresdener Talkessel, den zur Eiszeit wahrscheinlich ein großer See ein-
nahm. Hier sind die Kreideablagerungen zum größten Teil der Zerstörung
anheimgefallen.
b) Erwerbsleben. Das warme Klima und der fruchtbare Boden des
Dresdener Talkessels lassen neben Getreide, Gemüse und Obst (Lößnitzer
Erdbeerbörse!) an den nordöstlichen Talhängen Wein gedeihen. Im Elb-
Sandsteingebirge bildet neben dem starken Fremdenverkehr der Steinbruch-
betrieb eine wichtige Einnahmequelle. Die Quadersandsteine werden massen-
hast und weithin als Rohstoff für Bildhauerarbeiteu, für Bau- und Mühlen-
steine auf der Elbe verschifft.
3. Das Lausitzer Bergland, a) Bodenaufbau. Das Lausitzer Bergland
reicht bis zur Lausitzer Pforte. Es setzt sich aus vereinzelten granitischen
Berggruppen zusammen, zwischen denen Basalt- und Phouolithkegel empor-
drangen. An seinem Südrande liegt ein Saum von Qnadersandstein-
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