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1. Für Seminare - S. 492

1912 - Breslau : Hirt
492 B. Länderkunde. — Vi. Eruopa. Einflusses im geistigen Leben nicht die ausschließliche Führerrolle im Deutschen Reiche gewinnen. Die Bevölkerung Berlins hat sich von 1808 bis 1908 verzehnfacht; sie setzte sich allmählich zusammen aus zähen uiedersächsischen und wendischen Branden- burgern, geistig beweglichen französischen Resugies und zugewanderten Elementen aus ganz Deutschland. Den „Spree-Athener" kennzeichnen unternehmungslustige Tatkraft, Ausdauer, Lebhaftigkeit und Schärfe des Verstandes, beißender Witz, Humor und Hilfswilligkeit. Die günstige Verkehrslage ermöglichte bequeme Herbeischaffung von Kohlen und von Rohstoffen jeder Art. So stieg Berlin zum größten und vielseitig- sten Jndustrieplatz des Deutschen Reiches empor, der in der Herstellung von Bekleidung, von Luxus- und Kunstgegenständen, Bearbeitung von Holz-uud Schnitz- stoffen Möbel), Metallverarbeituug (Maschinenbau), Anfertigung von chirurgischen und optischen Werkzeugen, in der Elektrotechnik, der chemischen, Porzellan- und Glasindustrie besonders hervorragt. Dadurch gewann der Handel, der seit langem in Wolle, Getreide und Holz große Werte umsetzte, neue Anregung und die erste Stelle im Binnenlande. Deshalb konnte Berlin auch der erste deutsche und der dritte europäische Börsenplatz (nach London und Paris) werden. (Zwanzig große Banken außer der Reichsbank.) Als bedeutendster Brennpunkt des geistigen Lebens hat Berlin die größte Universität des Deutschen Reiches, die Akademien der Wissenschaften und der Künste, die hervorragendsten Bibliotheken und Museen Deutschlands, den Generalstab, die Kriegsakademie. In Buchdruck und Buchhandel steht es in Wettbewerb mit Leipzig. Dazu treten die Groß-Berlin angehörenden Hochschulen und die Physikalisch-Tech- nische Reichsanstalt in Charlottenburg. So arm Berlin an mittelalterlichen Bauwerken ist, so reich ist es, besonders seit es Sitz der obersten Reichsbehörden wurde, an prachtvollen modernen Bauten, an großartigen Straßen und an Denkmälern. Die Mitte der Stadt bildet noch heute das Schloß auf derspree-Jufel, daran schließen sich das Monumentalviertel Museen, Dom, Unter den Linden, Reichstagsgebäude, Wilhelmstraße) und die Paläste der Banken und Handelshäuser. Im 8, 0 und N liegen, teilweise hinaus- steigend auf die Hügelwellen, die Fabriken und Arbeiterwohnungen, im prunkreichen Westen, am Tiergarten, die Villen der Reichen, im Kranze der Vororte die freund- lichen und gesunden Wohnungen des wohlhabenden Mittelstandes. Durch die Vor- orte, unter denen nächst Charlottenburg Schöneberg (175) und Nenkölln (früher Rixdors, 250) die größten sind, erreicht die Volksanhäufung in Groß-Berlin fast 4 Millionen. Den Verkehr im Innern der Stadt und zum Teil auch mit den Vor- orten vermitteln meist die Stadt-, die Straßen- und die Hoch- und Untergrund- bahn (Bild 250). 4. Der Südliche Landrücken und die Südliche Tieflandsmulde. § 320. I Naturbeschaffenhcit. Der Südliche Höhenzug ist seiner Entstehung nach ebenfalls eine Bildung der Eiszeit, ein Moränenwall, der auf einem in fudetifcher Richtung streichenden Grundgebirge aufgeschüttet und durch Erosion vielfach umgestaltet wurde. Als sein östlicher Ansang wird gewöhnlich das Oberschlesifche Hügelland (Tarnowitzer Höhen) angenommen, das aber aus festem Gestein (meist Karbon) besteht. Es enthält die zweitwichtigsten Kohlenlager
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