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1. Für Seminare - S. 496

1912 - Breslau : Hirt
496 B. Länderkunde, — Vi. Europa. unter 50m), und mitten im Meere bleibt die fischreiche Doggerbank sogar 13m unterhalb des Meeresspiegels (Fig. 57). — Das Nordseebecken, die Fortsetzung des Nordwestdeutschen Flachlandes, wurde erst in später Erdzeit vom Meere überflutet, und noch in geschichtlicher Zeit hat die See ihre Eroberungen fortgesetzt. Ii. Wirtschaftsbedeutung. Salzreich, häufig von Sturmfluten aufgewühlt und von starken Gezeiten bewegt, kennzeichnet sich die Nordsee als ein echtes Stück Atlantischer Ozean. Indem die Flutwelle in den Flußmündungen und Busen tief landeinwärts dringt und deren Wassermassen, besonders in den engen Trichtermündungen der Flüsse, alltäglich zu hoher Leistungskraft anschwellen läßt, erschließt sie einen großen Teil unserer seichten Nordseeküste dem See- verkehr; sie hat vor allem den Bewohnern Hamburgs und Bremens die Möglichkeit geboten, ihre Häfen zu Welthaudelsplätzeu auszugestalten. Da die deutsche Nordsee im Gegensatz zum Baltischen Meere nie zufriert, so hat sie, abgesehen von ihrer Lage, eine weit wichtigere, wenn auch kürzere Küste als die deutsche Ostsee. Sie verschaffte Deutschland Anteil am Welt- Handel und trug wesentlich zur Begründung unserer Weltmachtstellung bei. Aber auch durch ihre ungemein ergiebigen Fischgründe (Anstern, Heringe, Schellfische) ist die Nordsee ein Meer von hoher wirtschaftlicher Bedeutung. Sie liefert zurzeit jährlich für etwa 150 Mill. Mark Fische. An dem Er- trage der Nordseefischerei sind hauptsächlich die Briten, viel weniger die Deutschen beteiligt; eine größere Ausbeute als die Deutschen erzielen auch die Niederländer, Norweger, Franzosen und Dänen. (Vgl. § 340.) 2. Die deutsche Nordseeküste und ihr unmittelbares Hinterland. § 324. I. Einzellandschaften. (Fig. 51.) 1. Die Nordseeküste. Als Tieslandsküste ist die Küste der Nordsee durchweg flach. Sie besitzt von der Straße von Calais bis zum Ausgang der Schelde und von der Lekmünduug bis zu den Westsriesi- schen Inseln noch einen ununterbrochenen Dünenwall und hat darum hier keinen natürlichen Hafen. Zwischen beiden Dünenküsten liegt das Mündnngs- gebiet der Maas und des Rheins, ein reiches Marsch gebiet, in das trichterför- mige Meeresbuchten tief einschneiden. Von der Südersee nach 0 ist dagegen der einst zusammenhängende Wall von Dünenrücken, der das fruchtbare Land schützte, durch Sturmfluten zerrissen. Nur Trümmerstücke sind in den flachen, dünen- reichen, waldlosen und wenig ergiebigen Friesischen Inseln übriggeblieben. Südersee, Dollart und Jadebusen entstanden in der Zeit vom 12. bis zum 16. Jahrhundert. (Vgl. § 27, Fußnote.) Auch die Gezeiten gestalten die Küsten vielfach um. Vor allem erweiterten sie die Flußmündungen zu Trichterformen. Durch die Vernichtung des Dünenkranzes zwischen dem Jadebusen und der Jütischen Halbinsel wurden die deutschen Inseln in zwei Gruppen ge- teilt: in die Ostfriesischen Inseln von Borkum (Bild 37) bis zum Jadebusen und in die Nordfriesischen Inseln vor der Westküste Schleswigs. In Sylt, der größten unter diesen, sehen wir das längste Stück des früheren
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