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1. Für Seminare - S. 504

1912 - Breslau : Hirt
504 B. Länderkunde. — Vi. Europa. Handelsplatzi bearbeitet wie Liverpool vorwiegend bestimmte Gebiete der Erde, diese aber sehr tatkräftig. So errang er die führende Stellung in einigen besonderen Handelswaren und wurde einer der größten europäischen Tabak- und Reis- Märkte, ein Haupteinfuhrhafen für Baumwolle und Schafwolle. Hervorragend ist durch den Norddeutschen Lloyd und andere Schiffahrtsgesellschaften Bremens Reederei; sie dient hauptsächlich dem Verkehr mit der Union (New Jork, Baltimore, New Orleans), mit Südamerika, Ostasien und Australien. Bremen wurde am Rande eines Geestrückens (Bremen — Randstadt; vgl. ver- brämen!) an der Stelle angelegt, wo die alte Cöln-Hamburger Straße einen leich- ten Übergang fand, und bis zu der die Flutwelle die früher kleineren Segelschiffe hinauftrug. Die Stadt ist im Gegensatz zu Hamburg weitläufig gebaut. Be- deutend sind die Industrie für Schiffsbedarf, Woll- und Baumwollverarbeituug, die Schiffswerften, Tabak- und Zigarrenfabriken. Da das Weserschiffahrtsgebiet klein und wenig leistungsfähig ist, wurde Bremen für den Handel mit dem Binnen- lande auf den Landverkehr verwiesen und ein Knotenpunkt wichtiger Eisenbahnen. Bremerhaven (25) hat mindestens 8 m Niedrigwasser und 11 m Hochwasser, so daß die größten Dampfer während mehrerer Stunden täglich einlaufen können. Dadurch wurde es für deu Großverkehr wichtiger als Bremen. Die großen Schiffe übertragen hier ihre Ladung auf Flußschiffe, die zu den Speichern in Bremen fahren. Während Bremens Hafen offene Becken hat, bedarf Bremerhaven wegen des Gezeitenunterschiedes von 3,3 in der Docks, die durch große Flügeltüren ge- öffnet und geschlossen werden. Großartig sind die Hafenanlagen des Norddeutschen Lloyd. Bremerhaven ist Freihafen, der erste deutsche Auswandererhafen, der Ausgangspunkt der Lloydschiffahrt nach Amerika und der Reichspostdampserlinie nach Ostasien (abwechselnd mit Hamburg) und nach Australien. Die Stadt ist mit den hannoverschen Orten Geestemünde und Lehe (s. o.) zu einer Siedlungs- gemeinschaft von fast 100000 Einwohnern zusammengewachsen. 3. Die westlichen Tieflandsbuchten. I. Einzellandschaften. § 328. 1. Die Cölner Bucht, a) Natur. Sie bildet den südlichen, noch von Gebirgen umrahmten Teil des großen Niederrheinischen Flachlandes, der sich rheinaufwürts bis oberhalb Bonn erstreckt. Das dreieckige, von Verwerfungslinien begrenzte Einbruch gebiet ist von jüngerön Gesteinen ausgefüllt und teils mit mächtigen Schotter- und Sandmassen des diluvialen Rheins und der Maas, größtenteils aber mit fettem Lehmboden überdeckt. Die Flüsse haben breite, flache Täler ausgefurcht und in ihnen fruchtbares Schwemmland abgesetzt. Moor- und Bruchlandschaften sowie langgestreckte, ruheude Wasserflächen bezeichnen am nördlichen Niederrhein vielfach die 1 Zwar hat nach Hamburg und Bremerhaven-Geestemünde Stettin den größten See- fchiffsverkehr, aber Bremen hat im Welthandel eine bedeutendere Stellung. Außerdem muß Bremen mit Bremerhaven, Geestemünde und Nordenham als ein einheitliches Wirt- schaftsgebiet betrachtet werden. Die Seeflotte Bremens machte 1910 55o/0 der hamburgi- schen aus und übertraf die gesamte preußische Seeflotte fast um das Dreifache, an Be- satzungsmannschaften (über 23000) fast um das Doppelte.
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