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1. Für Seminare - S. 575

1912 - Breslau : Hirt
Die verschiedene Länge der Jahreszeiten. [27] 575 Die Bewohner sind körperlich zurückgeblieben und infolge der Länge und Ein- tönigkeit der Polarnacht geistig abgestumpft. Anmerkungen. 1. Die durch Äquator, Wende- und Polarkreise begrenzten Zonen werden als mathematische von den physischen unterschieden, die durch die Jahres- Isothermen von 0° und 20° begrenzt werden. Erkläre den Unterschied! 2. Die Bewohner der uns gegenüberliegenden Stelle der Erdoberfläche richten ihre Füße nach uuserm Zenit, ihr Haupt nach uuserm Nadir. Sie sind unsere Gegen- füßler oder Antipoden. Gegenfllßler der kalten oder gemäßigten Zonen haben entgegen- gesetzte Tages- und Jahreszeiten. 18. Die verschiedene Länge der Jahreszeiten. § 383, Äquinoktien und Solstitieu zerlegen die Erdbahn in vier Teile, deren jeder von der Erde in einer Jahreszeit durchlaufen wird, in Fig. 283 von F bis S im Frühlinge, S bis H im Sommer usw. Die Bahnteile sind uu- gleich lang. Dazu kommt, daß die Erde im Perihel stärker angezogen wird als im Aphel. Sie bewegt sich darum zwar in der Nähe des Perihels nicht schneller um ihre Achse, wohl aber in ihrer Bahn. Ihre durchschnitt- liche Winkelgeschwindigkeit ist täglich ungefähr 59', im Perihel aber 61', im Aphel nur 57'. Daher ist auf der Nördlichen Halbkugel der Frühling 92-f, der Sommer 93-|, der Herbst 89-| und der Winter 89 Tage lang. Das Sommerhalbjahr ist also 7-f Tage länger als das Winterhalbjahr. Das war nicht immer so und wird nicht dauernd so bleiben. Sonne und Mond üben durch ihre Anziehung auf die Erdachse eine auf- richtende Wirkung aus. Wenn dem auch die Zentrifugalkraft einen Wider- stand entgegensetzt, so kommt doch eine „Störung" zustande, derart, daß die Erd- und die Himmelsachse eine Kreiselbewegung beschreiben. Die Schnitt- punkte des Himmelsäquators mit der Ekliptik wandern daher in dieser rück- wärts, womit die Präzession der Nachtgleichen erklärt ist. ivgl. § 374,«!) Der Nordpol des Himmels beschreibt in einem platonischen Jahr einen Kreis mit einem Radius von 23|-°. Er ist jetzt vom Polarstern etwa 1^-° entfernt. Zu Christi Zeit hatte er 12° Abstand, um das Jahr 2100 wird er sich auf 28' — jährlich 19" —- nähern, und in 11500 Jahren wird Wega Polarstern sein. Mit der Verschiebung des Pols und der Änderung der Lage des Äquators ändert sich auch der Anblick des Sternenhimmels, desgleichen die Länge der Jahreszeiten. Infolge der Präzession muß einmal der Frühlingspnnkt im Perihel liegen, die Äquinoktiallinie also mit der Apsidenlinie zusammenfallen. Dann werden die Jahreszeiten gleich lang sein. Weiterhin wird einmal die Solstitiallinie so in der Äpsidenlinie liegen, daß sich das Sommersolstitium im Perihel be- findet. Dann wird auf der Nördlichen Halbkugel der Winter länger als der Sommer sein. lfig. 283!) Dieser Zeitpunkt wird noch dadurch schneller herbeigeführt, daß auch die Schiefe der Ekliptik nicht konstant ist. Wegen veränderlicher Stellung und Anziehung der Himmelskörper, namentlich der Planeten, schwankt sie in langen Zeiträumen um höchstens 3°. Sie nimmt jetzt jährlich um ab. Im Jahre 1750 betrug sie 23° 28'19", 1852 23° 27'30"; am 1. Januar 1912 war sie 23" 27'2,26". Infolgedessen verändern auch die Wende- und Polarkreise ihre Lage (vgl. § 377!), und das Perihel schreitet jährlich 11^" .dem
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