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1. Mathematische Geographie für Lehrerbildungsanstalten - S. 28

1910 - Leipzig : Dürr
— 28 — Beim Heraussteigen vom 21. Dezember bis zum 21. Juni ist der Weg die so- geuauute linke Schraube (Fig. 19a), beim Hinabsteigen vom 21. Juni bis 21. Dezember die sogenannte rechte Schraube (Fig. 19 b). Daraus folgt, daß uusere bisherigen Beobachtungen über die Tagkreise der Sonne nicht ganz genau sind, denn: 1. Die Tagkreise der Sonne können mit dem Äquator nicht genau parallel sein. 2. Morgen- und Abeudweite desselbeu Tages sind uicht genau einander gleich. Außerdem ergibt sich: 3. Die Sonne durchläuft uicht zweimal genau denselben Tagkreis. 6. Präzession der Tag- und Nachtgleichen. Auch die Äquinoktial- punkte behalten ihre Lage nicht genau. Der Frühlingspunkt schreitet vielmehr langsam uach Westen, nämlich etwa 50 x/4 Sekunden in einem Jahre, also l°m ca. 72 Jahren; die ganze Ekliptik würde er in so viel Jahren durchlaufen, als 501/4" in 360° enthalten sind, d. i. in rund 25 800 Jahren. Diese Ver- schiebuug der Äquinoktialpunkte nennt man die Präzession der Äquinoktien, d. h. Vorrücken der Nachtgleichen(lat.). Sie hat natürlich im Laufe der Zeiten die Zeichen wesentlich gegen die ent- sprechenden Tierbilder verschoben, so daß jetzt der Anfang vom Zeichen des Widders im Sternbilde der Fische steht. In diesem Sternbilde also erscheint die Sonne am 21. März. Vor mehr als 2000 Jahren, als der Alexandriner Hipparch die Sternbilder benannte, lag der Frühlingspunkt noch ca. 30° weiter östlich, d. i. wirklich im Sternbilde des Widders. § 11. Ortsbestimmungen am Himmel mittels des Äquators oder der Ekliptik. 1. Rektaszension und Deklination; Stundenwinkel. Aus § 2 wissen wir, daß man mit Hilfe von Horizont und Höhenkreis den augenblicklichen Ort eines Sternes bestimmen kann. Weil der Äqnator die scheinbare tägliche Rotation der Himmelskugel um die Weltachse mitmacht, ändern die Sterne ihre Lage zu ihm nicht, und eine Be- stimmnng dieser Lage würde also unveränderliche Größen liefern, eine absolute Ortsbestimmung am Himmelsgewölbe sein. Wie die Ebene eines durch Zenit und Nadir gelegten Kreises aus der Ebene des Horizontes senkrecht steht, so steht die Ebene eines durch die Pole der Welt- achse gelegten Kreises auf der Ebene des Äquators fenkrecht. Solche Kreise heißen Deklinations- oder Stuudenkreise. Man legt nun durch den Stern, dessen Ort bestimmt werden soll, den Stundenkreis und mißt zunächst im Äquator den Bogen vom Frühlingspunkt nach Osten herum bis zum Schnittpunkt des Äquators mit dem Stundenkreise; dieser Bogen heißt die Rektaszension (lateinisch —gerade Fig. 19.
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