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1. Mathematische Geographie für Lehrerbildungsanstalten - S. 33

1910 - Leipzig : Dürr
— 33 — Himmelskugel dachten wir uns Kreise durch die Pole verlaufend, nämlich die Stundenkreise; natürlich schneiden die Ebenen derselben die Erdoberfläche in Kreisen der ersten Gruppe, die durch die Pole der Erde gehen. Für alle Bewohner eines solchen Kreises der Erde geht demnach ein und derselbe Stundenkreis dnrch ihren Zenit, d. h. er ist ihr gemeinsamer Himmelsmeridian. und ihre Mittagslinien liegen alle in der Ebene desselben. Offenbar haben also alle Punkte der einen Hälfte eines solchen Kreises vom Nordpol bis zum Südpol zu derselben Zeit Mittag und alle Punkte der anderen Hälfte 12 Stunden später. Aus diesem Grunde nennt man die Linien auf der Erde auch Meridiane oder Mittagskreise. Sie verlaufen nach den vorhergehenden Ausführungen genau von Norden nach Süden. Ihre Zahl wird durch die Gradeiuteiluug des Kreises bestimmt. Man teilt nämlich den Äquator der Erde in 360 Grad und legt durch den 0 ten (360 fien) Teilpunkt den ersten Kreis, der natürlich zugleich durch den 180sten Teilpuukt geht; der zweite geht dnrch den ersten und 181steu Teilpunkt. So erhält man 180 Meridiane, die die Erdoberfläche in 360 Kugel- zweiecke teilen. Natürlich kann man diese Einteilung noch weiter führen, indem man auch durch die Minuten- und Sekundenteilpnnkte des Äquators Meridiaue legt. Stücke von solchen Meridianen finden wir auf Spezialwandkarten, d. h. Wandkarten von ziemlich kleinen Teilen der Erdoberfläche. Um die Meridiane ein für allemal festzulegen, hat man den 0 ten Meridian durch einen bestimmteil Punkt der Erde gelegt. Früher wählte man dazu ziemlich allgemein den Meri- dian, der 30' östlich von Ferro verläuft, einer von den Kanarischen Inseln an der westafrikanischen Küste; jetzt legen die meisten Landkarten und Globen den 0 ten Meridian durch Greeuwich bei London (17 l/2° östlich von Ferro), andere auch wohl durch Paris (20" östlich von Ferro). In diesem Buche wird stets unter dem 0 ten Meridian der von Greenwich verstanden werden. Jede Meri- dianebene teilt offenbar die Erde in zwei Halbkugeln; die Halbkugel östlich vom Meridian von Ferro nennt man die östliche, die andere die westliche Halbkugel. Offenbar ist ferner die Mittagslinie eines Punktes der Erdoberfläche ein Stück seines Meridians oder genauer die durch den Punkt an seineu Meridian gelegte Tangente. 2. Die Parallelkreise. Alle Kreise der zweiteu Gruppe verlausen parallel zueinander und zum Äquator; deshalb heißen sie Parallelkreise. Da sie alle auf den Meridianen senkrecht stehen, verlaufen sie genau von Osten nach Westen. Auch ihre Zahl wird durch die Gradeinteilung des Kreises bestimmt. Man teilt irgendeinen Viertelmeridian der Erde vom Äquator aus bis zum Nord- pol in 90 Grade und ebenso den Viertelmeridian vom Äqnator bis zum Südpol. Die äußersten Teilpunkte fallen mit den Polen zusammen; dnrch alle übrigen legt man dann parallel zum Äquator je einen Kreis. So erhält man nördlich und südlich vom Äquator je 89 Parallelkreise, die vom Äquator aus nach Norden und uach Süden_ immer kleiner werden, und je einen Puukt, deu Pol. Natürlich kann auch diese Einteilung noch weitergeführt werden, indem man durch die Minuten- und Sekundenteilpnnkte des Meridians Parallelkreise legt. Durch das Ausgehen vom Äquator sind auch die Parallelkreise festgelegt. Selbst- verständlich teilen die Meridiane nicht nur den Äquator, sondern auch jeden Parallelkreis und umgekehrt diese jeden Meridian in 360 Grade. Die Meridian- grade sind alle gleichlang (s. aber § 14). nämlich 111 km, ebensolang ist ein Gradbogen des Äquators. Dagegen werden die Grade der Parallelkreise immer (Lorch-) Egg ert, Mathem. Geographie. S. Aufl. 3
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