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1. Mathematische Geographie für Lehrerbildungsanstalten - S. 43

1910 - Leipzig : Dürr
— 43 — Scheibe im Mittelpunkte errichteten Senkrechten, der Drehachse der ganzen Vor- richtung getroffen wird. Von diesem Punkte hängt ein Pendel nach dem Mittel- punkte der Scheibe zu herab. Auf dem Gruudbrette steht ueben der Scheibe senk- recht auswärts ein Stift. Hebt man das Pendel nach diesem Stifte hin und läßt es los, fo schwingt es über den Mittelpunkt der Scheibe hinaus und zurück in einer durch den Stift, den Scheibeumittelpuukt und den Aufhängepunkt bezeichneten Vertikalebene. In dieser schwingt es nun unverändert weiter, wenn man auch die Scheibe samt dem Bügel um ihre Achse im Kreise herumdreht. Dabei wird es natürlich nach und nach über allen Scheibendurchmessern schwingen. Verschiebt man die ganze Vorrichtung samt dem Grundbrette nur seitlich, so wird die Schwiugungs- ebene ihre Richtung nicht ändern, also nur parallel zu ihrer früheren Lage liegen. b) Denken wir uns nun den Versuch noch etwas anders eingerichtet. Die Scheibe sei der Fußboden eines geschlossenen Raumes (Zimmers), der Aushäuge- puukt liege in der Zimmerdecke, der Bügel ist dann überflüssig. Das ganze Zimmer sei in derselben Weise drehbar wie das Gestell, und diese Bewegung er- folge sanft, ohne alle Erschütterungen und Schwankungen; dann wird natürlich jemand, der im Zimmer ist, von der Drehung, an der er teilnimmt, nichts merken, sondern den Eindruck gewinnen, daß sich die Schwingungsebene des Pendels in dem scheinbar ruhenden Räume fortwährend herumdreht, und zwar in einer der wirklichen Drehnng des Zimmers entgegengesetzten Richtung. Ii. Rotiert nun die Erde wirklich in rnnd 24 Stunden um ihre Achse, so würden für eine solche Pendel- Vorrichtung, die genau über dem Nordpol stände, genau dieselben Bedingungen vorliegen, wie in dem beschriebenen Versuche. Das Pendel würde über den Pol hin zunächst über einem bestimmten Meridian schwingen; aber schon nach 4 Minuten würden die Punkte des Meridians sich um 4° ge- dreht haben, und das Pendel schwänge jetzt über dem nächsten Meridian hin. Schwänge es lange genug, so würdeu sich alle360 Halb- meridiane unter ihm herumdrehen; ein Beobachter aber, der ja, ohne es zu bemerkeu, diese Bewegung mitmachte, würde, wie jener Be- obachter des Versuches im Zimmer, den Eindruck haben, daß dieschwin- gungsebene des Pendels um die Erdachse in einer der wirklichen Rotation der Erde entgegengesetzten Richtung rotierte und erst nach 24 Stunden wieder ihre alte Lage einnähme. Iii. Daß auch an anderen Stellen der Erdoberfläche eine scheinbare Drehung der Schwingungsebene zu bemerken sein müßte, zeigt Fig. 26, in der Pp' die Achse, Fig. 26.
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