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1. Mathematische Geographie für Lehrerbildungsanstalten - S. 80

1910 - Leipzig : Dürr
— 80 — alle Kanäle sich verdoppeln, und daß manche Kanäle, die man mit kleineren Fern- röhren nachgewiesen zu haben glaubte, gar nicht vorhanden sind. 3. Jupiter, ^eine Leuchtkraft ist in Opposition fast so stark wie die des Mars in Opposition, in Konjunktion bedeutend stärker, auch stärker als die des hellsten Fixsternes. In tiefer Nacht ist er also der hellste Stern, da dann die Venus nie sichtbar ist. Sein Halbmesser beträgt über 70 000km, feine Oberfläche ist 118mal fo groß als die der Erde. Er ist bei weitem der größte Planet, und feine Masse ist 2 l/2 mal so groß als die aller übrigen Planeten zusammen. Daher bewirkt er bedeutende Störungen in der Bahn des Saturn. Seine Abplattung ist sehr bedeutend, etwa -y^r, was für die fchou erwähnte rasende Rotation seiner Äquatorteile spricht. Seine Dichtigkeit ist gering, noch nicht 1/4i der Dichtigkeit der Erde. Man schließt daraus, daß seine Oberfläche noch sehr weich und dünn sein muß. Wahrnehmen kann man von dieser Oberfläche nichts; denn aus zahlreichen Gründen und Beobachtungen ergibt sich, daß er von einer sehr dichten Atmo- sphäre umgeben ist. Daher nehmen wir durch das Fernrohr nur die Wolken- bildnngen derselben war. Charakteristisch für die Atmosphäre des Jupiter sind parallel zum Äquator in ihr verlausende dunkle Streifen, die am Äquator ein breites Band bilden. Offenbar handelt es sich um Wolkenbildungen, deren An- ordnuug in der schnellen Rotation ihre Erklärung findet. Die Neigung des Äquators zur Bahn ist unbedeutend; daher können die Verschiedenheiten der Jahreszeiten nicht bedeutend sein. 4. Saturn. Er leuchtet mit mattem, weißem Lichte. Sein Halb- messer beträgt etwa 57 000 km; er ist nächst Jupiter der größte Planet. Seine Dichtigkeit beträgt nur x/7 von der der Erde und ist nicht größer als die des Alkohols. Die Abplattung ist 1/10; kein Planet ist so stark abgeplattet. Im übrigen hat er mit dem Jupiter viel Ähnlichkeit; die dichte Atmo- sphäre, die die Oberfläche unsichtbar macht, die Streifen, die wohl nur wegen der größeren Entfernung nicht so stark hervortreten, mit einem breiten Gürtel am Äquator, finden sich auch bei ihm. Was ihn aber im Telefkop von jedem anderen Gestirn unterscheidet, ist sein Ringsystem. Genau um den Äquator legt sich eine Schar leuchtender kon- zentrischer Ringe, die sich in drei Gruppen mit größeren Zwischenräumen sondern. Am hellsten ist der mittlere, am mattesten der innerste Ring. Um diese Ringe legt sich keine Atmosphäre. Die Breite des ganzen Systems beträgt 277 000 km, der " Abstand des innersten Ringes von dem Planeten über 11 000 km. In derselben Ebene kreisen auch die acht Trabanten. Da der Äquator gegen die Ekliptik ge- neigt ist, fehen wir ziemlich die halbe Umlaufszeit, also ca. 14 Jahre, die obere Seite des Ringes; dann erscheint er kurze Zeit fast wie ein Strich, verschwindet ganz, was seine geringe Dicke gegenüber dem gewaltigen Durchmesser beweist, und zeigt dann die untere Seite. Mit Hilfe der Spektralanalyse hat man nachge- wiesen, daß der Ring um den Saturn rotiert, aber nicht als Ganzes; denn dann müßten die äußersten Teile die größte Geschwindigkeit haben. Das Gegen- teil ist aber der Fall, die innersten Teile haben die größte Geschwindig- keit. Daher nehmen manche Forscher an, daß der Ring aus zahllosen sehr
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