1899 -
Leipzig
: Dürr
- Autor: Heinze, Heinrich, Eggert, Erwin, Lorch, J.
- Auflagennummer (WdK): 6
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Gehobene Bürgerschule, Mittelschule, Präparandenanstalt, Seminar
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Die Ebene der Mondbahn fällt jedoch nicht mit der Ebene der Ekliptik
zusammen, svnden weicht um einen Winkel von 5« bis 8° ab. (©. Fig. Xxv.)
Ee = Ekliptik; Mm Projektion der Mondbahn auf die Himmelskugel; ab ist die
bis zum Himmel verläugerte gerade Linie,
in welcher die Ebene der Erdbahn von
der Ebene der Mondbahn durchschnitten
wird: sie heißt die Knotenlinie. Ihre
Endpunkte heißen Knoten, und zwar
c = aufsteigender, d — absteigender.
Indem der Mond einen Knoten passiert,
geht er auch scheinbar durch die Ekliptik;
aufsteigend erhebt er sich über die Ekliptik,
absteigend senkt er sich unter dieselbe herab.
c heißt Drachenkopf, d heißt
Drachenschwanz. Die Zeit zwischen
zwei aufeinander folgenden Ständen des
Mondes im Drachenkopfe heißt ein
Drachenmonat oder drakonischer
Monat. Er dauert 27 Tage 5 Stunden
2 Minuten 36 Sekunden, ist also etwas kürzer als ein siderischer Monat. Das liegt
daran, daß die Knoten nicht feststehende Punkte der Ekliptik sind. Weil nämlich
nicht nur die Anziehungskraft der Erde, sondern anch die der ferneren Sonne auf
den Moud wirkt, wird er bei jedem Umlaufe um die Erde etwas früher in die
Erdbahn hineingezogen, als beim vorhergehenden Umlaufe. Daher bewegeu sich
die Knoten der Richtung der Mondrotation entgegen, d. h. von Osten nach Westen
in der Ekliptik. Dabei dreht sich die Knotenlinie natürlich allmählich im Kreise
herum. Die Zeit, in der sie einen ganzen Kreis beschreibt, in der also auch die
Kuoteu iu ihre erste Lage zurückkehren, beträgt rund 19 Jahre; deshalb fallen dann
die Mondphasen wieder auf dieselben Tage.
s 33.
Die Mondfinsternisse.
Schon in § 14 war von den Mondfinsternissen und ihrer Entstehung die Rede.
Sie entstehen, indem die Erde so zwischen Sonne und Mond tritt, daß der
Erdschatten auf die uns zugewandte Seite des Mondes fällt. Wie wir aus
Fig. Xxiii erkennen können, ist das nur möglich bei Vollmond.
Die Gestalt jedes Schattens hängt teils vom leuchtenden, teils auch vom
erleuchteten Körper ab. Wir habeu es hier 1) mit Kugeln zu thun; denn auch
die Sonne und der Mond sind kugelförmige Körper; 2) ist die leuchtende Kugel
viel größer als die erleuchtete und der beschattende Körper größer als der beschattete.
(Vergl. Fig. Xxvi). Der Kreis um 8 bedeutet die Sonne, E — Erde; M —
Mond in 3 verschiedenen Stelluugeu seiner Bahn um die Erde. Der duukel schraffierte
Raum hinter E ist der Kernschatten, der Heller schraffierte der Halbschatten der Erde.
In den ersten fällt kein Licht von der Sonne, und die Sonne ist von ihm aus uicht
sichtbar; iu deu Halbschatten fällt weniger Licht, als auf die der Sonne zu^
gewandte Seite der Erde, und von der Sonne ist hier nur ein Teil sichtbar.