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1. Mathematische Geographie für gehobene Bürger- und Mittelschulen insbesondere für Präparandenanstalten und Seminare - S. 66

1899 - Leipzig : Dürr
— 66 — § 39. Physikalische Beschaffenheit des Mondes. 1) Durchmesser. Oberfläche. Dichtigkeit. Wie uns schon bekannt, beträgt die mittlere Entfernung des Mondes von der Erde 51800 Meilen; sein Durchmesser beträgt rund 470 Meilen, seine Oberfläche 691000 □Meilen; sie ist also kleiner als Asien. Die Dichtigkeit des Mondes ist nur halb so groß, als die der Erde. Seine Anziehungskraft ist = i/6 der Anziehungskraft der Erde, sodaß, wer auf Erden 1 Centner heben kann, auf dem Moude 6 Centner heben könnte, oder, wer auf Erdeu 1 m hoch springen kann, aus dem Monde 6 m hoch springen könnte. 2) Der Mond im Fernrohre. Im ersten Viertel bemerkt man eine große Zerrissenheit der Lichtgrenze; man sieht leuchtende Punkte außer allem Zusammen- hange mit dem hellen Teile des Mondes selbst in der dunklen Seite, während zugleich solche isolierte Lichtstelleu mit dem hellen Teile durch Lichtstreifeu wie durch Brücken verbunden finb. Sodauu sieht man in der Nähe hellerer Flecke im hellen Teile schwarze Flecke, die so lang sind, daß sie in die Schattenseite hineinreichen. Jene helleren Flecke sind Berge, die schwarzen deren Schatten. Die Lichtstärke des Mondes ist überall gleich. Am anderen Tage schon bietet sich ein anderes Bild dar. Die Schatten sind kürzer geworden, weil die Berge senkrechter von der Sonne beschienen werden. Der Vollmond sieht wieder ganz anders aus, weil die Soune für den Mittelpunkt der Mondscheibe im Zenith steht und diese Gegenden ohne Schatten sind, und weil die Schatten auch uach den Rändern der Mondscheibe hin nur genug sind. Die Berge erscheinen nur undeutlich. Das letzte Viertel ist wieder dem ersten ähnlich. Folglich ist der Mond eine Kugel mit sehr unebener Oberfläche, mit Bergen und Thälern. Bei den Bergen ist die Ringform vorherrschend, und sie sind sehr hoch. Mehr als 1000 Mondberge sind gemessen mit Hülfe ihres Schattens; darunter siud 39 über 4 500 m hoch, einige 7 200 m, einer, wie der Ganrisankar, 8 800 m. Das sind in Anbetracht der Kleinheit des Mondes außerordentliche Höhen. Der Moud ist polar und äquatorial ein wenig abgeplattet. 3) Der Mond hat weder eine Atmosphäre noch Wasser. Jede Gasart hat die Fähigkeit, einen in schräger Richtung durch sie hindurchgehenden Lichtstrahl von seiner Richtung abzulenken oder zu brechen. Wäre der Mond mit einer Atmosphäre umgeben, so müßte a) eine Brechnng seines Lichtes bemerkt werden; seine Räuder müßten matter erleuchtet erscheinen als seine Mitte, wie das bei der Sonne, der Venus u. s. w. der Fall ist. Weil derartiges am Monde noch nicht bemerkt worden ist, so hat er keine Atmosphäre. d) Es müßte, wenn der Mond Atmosphäre hätte, bei Ans- und Untergang des Mondes eine Dämmerung vorhanden sein (f. § 10). Sie ist aber nicht vorhanden. c) Die Schatten der Mondberge sind ganz schwarz und uicht grau, was beim Vorhandensein einer Atmosphäre der Fall wäre. d) Es dürften Sterne, die hinter dem Monde hergehen, nicht ohne die geringste Lichtschwächung des Sternes verschwinden oder erscheinen, wie es wirklich der Fall ist. Wo aber keine Atmosphäre ist, da ist anch kein Wasser, da sind auch Feine Seen, keine Flüsse; da ist anch kein verschiedenes Wetter.
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