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1. Die mittlere und neue Welt - S. 3

1873 - München : Lindauer
3 bnrgerwald zwischen den Quellen der Ems und Lippe durch den Cheruskenfürsten Ar m?nins erlitt, machte der römischen Herrschaft im nordwestlichen Germanien ein Ende. Die Familienverhältnisse des Oktavianns (s. b. Stammtafel I) waren in hohem Grade unglücklich. Er verließ seine zweite Gemahlin, Skribonia, an dem Tage, an welchem sie ihm eine Tochter, Julia, geboren hatte,_ und heiratete bad darauf des Tiberius Klaudius Nero Gemahlin Livia, die ihm aus ihrer frülhereu Ehe zwei Söhne, den Tiberius und Drusus, zuführte. Da ihm selber aus der Verbindung mit Livia keine Leibeserben erblühten, so gedachte er den Tron auf den Sohn seiner Schwester Oktavia, M. Klaudius Marcellus, zu vererben, den er zu diesem Zwecke adoptierte und mit seiner Tochter Julia verheiratete. Als Marcellus sehr bald starb, verheiratete sich Julia nach dem Wunsche ihres Vaters mit M. Vipfauius Agrippa, dem sie drei Söhne und eine Tochter (Agrippina d. Ältere) gebar. Zwei von den Söhnen kamen auf ihren ersten Feldzügen um, Gajus in Lycien, L. Cäsar in Gallien, der dritte, Agrippa Po'sthumus, ward wegen seines rohen Benehmens von Augustus verbannt und nach dem Tode des Kaisers hingerichtet. Julia, die sich i. I. 10 v. Chr. zum drittenmal und zwar mit ihrem von seiner Gemahlin Vipsania Agrippi'na geschiedenen Stiefbruder Tiberius verheiratet hatte, führte ein so zügelloses Leben, daß sie zuletzt von ihrem Vater auf die Insel Plana'sia verbannt wurde. Oktavianns starb i. I. 14 n. Chr. zu Nola in Kampanien und hatte seinen Stiefsohn Tiberius, den er schon i. I. 4 n. Chr. adoptiert und zum Mitregenten ernannt hatte, zum Nachfolger. vier Laiser aus dem Llaudischen Geschlechte, 14—68. Tiberius (14—37) ging nicht auf Eroberungen aus, sondern war bemüht, die einzelnen Teile der von Augustus ererbten Monarchie zu einem geordneten Ganzen zu verbinden. Deshalb ries er seinen Neffen und Adoptivsohn Germanikus, welcher den Versuch seines Vaters Drusus, die römische Herrschaft in Germanien zu begründen, erneuert hatte (s. § nach Rom zurück und betraute ihn mit einer Mission nach dem Orient, wo er die mit dem Tode ihrer Könige verwaisten Vasallenstaaten Kappadocien und Komage'ne dem römischen Reiche vollends einverleibte. Nachdem Germanikus i. I. 19 zu Epidaphne, einer Vorstadt Antioäm's, gestorben war, schritt Tiberius zur Vollendung der Monarchie, indem er den Komitien die Wahlen zu den Ämtern entzog. Gleichzeitig gab er dem Majestätsgesetz die vollste Ausdehnung auf seine Person (es wurden fortan nicht nur Real- sondern auch Verbalinjurien gegen den Kaiser und sein Haus als Maje-siaisverbrechen geahndet), eine Maßregel, welche zahlreiche Hinrichtungen um das Auftauchen einer Menge von schlechten Angebern (Delato'ren) veranlaßte. Allmahlig gewann ein Emporkömmling, der Präfektus prätorio Seja^nus, großeu Einfluß auf den Kaiser, verübte unter seinem Namen abscheuliche Grausamkeiten und gedachte sich durch Ausrottung der kaiserlichen Familie den Weg zum Tron zu bahnen (des Tiberius Sohn Drusus ward durch ihn i, I. 23 vergiftet, des Germanikus Söhue Nero und Drusus wurden i. I. 29 verbannt). Als Tiberius, der sich zuerst nach Kampanien 1* t
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