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1. Die mittlere und neue Welt - S. 100

1873 - München : Lindauer
indem er zugab, daß die Erbin dieser Länder, die Gräfin Margareta Maultasche, die sich von ihrem Gemahl Johann Heinrich aus dem Hause Böhmen-Luxemburg trennte, mit seinem Sohne, dem Markgrafen Ludwig von Brandenburg, eine neue Ehe einging. Auch zog er nach dem Tode des Grafen Wilhelm Iv von Holland, dessen Schwester Margareta er (1324) geehelicht hatte, die Grafschaften Holland, Seeland, F r i s l a n d und H e n n e g a n als erledigte Reichslehen ein und belehnte damit seine Gemahlin Margareta und die mit ihr erzeugten Söhne (1346). Auf Betrieb des Papstes K l e m e n s Vi traten die K urfürst en mit Ausnahme Ludwigs von Brandenburg im Jahre 1346 zu Rhense zusammen und wählten den Sohn des Böhmenkönigs Johann, den Markgrafen Karl von Mähren, als Karl Iv zum deutschen Könige. Statt nach altem Herkommen feinen Gegner auf dem Wahlplatze mit bewaffneter Macht zu erwarten, führte Karl seine Truppen dem Könige Philipp Vi von Frankreich zu, erlitt aber an dessen Seite durch den englischen König Edu ard Iii bei Crecy eine empfindliche Niederlage (1346). Ludwig der Bai er rüstete, um seinen Gegner vollends ans dem Felde zu schlagen, starb aber vor Ausführung dieses Planes am 11. Oktober 1347 unweit Fürstenfeld in Folge eines Schlagflusses. Seine Leiche wurde anfangs zu Fürstenfeld, später in der (alten, und zuletzt in der neuen) Fr au enkirche zu München beigesetzt. Diesem durch sein einnehmendes, humanes Wesen und durch seine Tapferkeit hervorragenden Könige fehlte es, namentlich in den Tagen des Mißgeschicks, an Festigkeit und Gleichmäßigkeit des Handelns, an mutiger Ausdauer, sowie an kluger Umsicht und Berechnung. Nach dem Tode Ludwigs des Baiern trat Karl Iv (1347- 1378) mit seinen Ansprüchen auf die deutsche Krone hervor, aber die bairische Partei trug diese dem Könige Eduard Iii von England (Ludwigs des Baiern Schwager), dann dem Markgrafen Friedrich von Meißen (Ludwigs des Baiern Schwiegersöhne) und schließlich (1349) dem Grafen Günther von Schwarzburg au. Dieser sagte die Annahme der Krone zu, trat aber bald darauf um den Preis von 20,000 Mark Silbers, die das Haus Böhmen-Luxemburg bot, zu Gunsten Karls zurück und starb noch im Jahre 1349 an Gift, welches ihm der Arzt Frey dank zu Frankfurt beigebracht haben soll. Erst durch mehrfache den Söhnen Ludwigs des Baiern gemachte Zugeständnisse erreichte Karl, daß er allgemein als deutscher König anerkannt wurde (1349). Karl vereinigte mit dem von seinem Vater ererbten Königreich Böhmen, in dessen Hauptstadt Prag er 1348 die erste deutsche Universität gestiftet hatte, den größeren (nördlichen) Teil der Oberpfalz, die Mark Brandenburg und Schlesien und
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