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1. Die mittlere und neue Welt - S. 108

1873 - München : Lindauer
108 (d. i. Anführer von Soldtruppen) Fra.uz I Sforza*) zum unabhängigen Herzog auf, und von Preußen, dessen Besitz dem vierten Hochmeister des deutschen Ordens, Hermann von Salza, als deutschem Reichsfürsten vom Kaiser Friedrich Ii bestätigt worden war, kam durch den zweiteu Frieden zu Thor u (1466) der westliche Teil an Polen, der östliche Teil unter polnische Hoheit. Gleich mißlich erging es Kaiser Friedrich Iii auch mit der Erhaltung der habsburgischen Erbländer. Nach dem Tode seines Vetters und Mündels Wladislaw Po st Humus (1457) wählten ble Böhmeu den bisherigen Statthalter Georg Pode-brad zum König, die Ungarn erhoben den jugendlichen Mathias Kor vinns, Sohn des im Kampfe mit den Türken bei Belgrad (1456) gefallenen Reichsverwesers Johann Hunyadi, auf den Tron, und ..Frie drich Iii mußte beide anerkenneil. Selbst^das Herzogtum Österreich mußte Friedrich mit seinem Vetter Sigmund und mit seinem Bruder Albrecht Vi teilen und letzterem im Jahre 1462 auch noch Niederösterreich abtreten, das ihm bei der Teilung zugefallen war. Erst nach Albrechts Vi Tode (1463) wurde der Kaiser Herr aller österreichischen Lande mit Ausnahme von Tirol, welches seinem Vetter Sigmund blieb und von diesem erst 1490 an des Kaisers Sohn Maximilian abgetreten wurde. • ■ Die Verluste im Osteu suchte Friedrich Iii im Westen durch eine Verbindung seines Hauses mit dem Hause Burgund zu ersetzen. Der damalige Herzog von Burgund, Karl der Kühne (1467—1477), wollte seiu zwischen Deutschland und Frankreich gelegenes Gebiet, welches das H e r z o g t u m B u r g u n d (B o u r g o g n e), die Freigrafschaft Burgund (Franche-Eomt6) und fast alle Provinzen der Nieberlanbe in sich faßte, zum Königreiche erhoben sehen, und Kaiser Friedrich sagte unter der Be-bingnng zu, daß seinem Sohne Maximilian Karls des Kühnen Tochter und mutmaßliche Erbin, Maria, zur Ehe gegebeu werbe. Aber bei einem Zusammentreffen beiber Fürsten zu Trier (1473) wollte - jeder seinen Zweck zuerst erreichen, Friedrich die Vermählung seines Sohnes, Karl der Kühne die Krönung, nnb so gingen beibe aufgebracht und unverrichteter Dinge auseinanber: der Kaiser zog dem Kölner Domkapitel, auf besseu Betreiben der Erzbischof Ruprecht von Köln abgesetzt worben war, zu Hilfe, und Karl der Kühne schlug sich auf die Seite des vertriebenen Erzbischofs. Nach fruchtlosem Bemühen, das dem Domkapitel ergebene Städtchen Neuß zu erobern, suchte Karl der Kühne bei dem Kaiser um Frieden nach, weil er gegen den Herzog Renatus von Lothringen ziehen und die Schweizer •) Sein Vater war ein Bauer, welcher den Pflug mit dem Schwerte ver-tanschtc und wegen seiner Stärke und Wildheit den Namen .Sforza" erhielt.
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