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1. Die mittlere und neue Welt - S. 114

1873 - München : Lindauer
114 Um den Frieden einigermaßen herzustellen, führte des Kaisers Bruder Ferdinand den Passaner Vertrag (1552) herbei, welcher den Anhängern der augsbnrgischen Konfession freie Religionsübung bis zu einem allgemeinen Reichstage zusicherte. Dieser Reichstag ward 1555 durch Ferdinand zu Augsburg eröffnet und endete mit dem nach dieser Stadt benannten Religionsfrieden, welcher der katholischen und der Augs-^Z --- hu r ger Konfession völlig gleiche Freiheit einräumte. Dem " • : sogenannten, geistlichen Vorbehalte, d. i. der von den Katho- ' Uten auf diesem Reichstage gestellten Forderung, daß geistliche 'V~ . Reichsstände, wenn sie zur Augsburger Konfession übergingen, ihr Amt und dessen Einkünfte verlieren sollten, ward die Zustimmung der protestantis^en^^tände^nicht erteilt. Däs Konzilium von Trient, weiches-uut~-zweittialkzeruitter-bmhung- (Ittfr—154thmb 1552- Imkh achtzehn Jahre dauerte, wurde am 4. Dezember 1563 geschlossen, ohne die kirchliche ^pal-tiutg gehoben zu haben. Dagegen hat es in seinen 25 Sitzungen durch genaue, unzweideutige Darlegung der katholischen Lehre und durch Verbesserung der Kirchenzucht herrliche Früchte hervorgebracht. Seine Beschlüsse wurden durch die Gesellschaft Jesu, welche 16er spanische Edelmann Ignatius von Loyo'la im Jahre 1534 gestiftet hatte, fast überall zur Geltung gebracht. Die religiöse Spaltung, die zu Anfang des Ig. Jahrhunderts in Deutschland begonnen hatte, kam im Laufe dieses Jahrhunderts auch in anderen Staaten Enropa's zur Durchführung. " . . r • In Skandinavien, wo nach Vertreibung Christians I aus dem Hanse Oldenburg (1513-1523) die Krone Schwedens an Gustav Wasa (1523— 1560), die Krone Dänemarks und Norwegens dagegen an Friedrich I von Holstein (1523—1533) gekommen war, wurde von beiden Kömgen bte Einführung der lutherischen Lehre begünstigt, um durch Vernichtung des bischöflichen Einflusses die königliche Macht und durch Einziehung der Kirchenguter bte Einkünfte der Krone zu vermehren. _ x der Schweiz erhob sich Ulrich Zwingli 1516 als Prediger zu Ent-ficbetn gegen die Verkünbigung eines Ablasses bnrch beit Minoriten Bernharbin Samson, und seit 1519 als Domprebiger in Zürich auch gegen den Eölibat der Geistlichkeit, gegen die Messe und Heiligenbilder. Er gewann in der Schweiz außer Zürich, wo er selbst auftrat, und Basel, wo sein Freunb Okolampa'bms wirkte, die Kantone Appenzell, Schaffhaufen, Bern und Glarus, währrnb bre Kantone Schwyz, Uri und Untern? at den, Luzern und Zug sich gegen bte neue Lehre erklärten. In dem Kampfe, der zwischen beiben Parteien ausbrach, unterlagen die Züricher 1531 in der Schlacht bei Kappel, wo Zwingli fiel. Nachdem Bern dem^erzoge von Savoyen das Wabtland entrissen hatte, ward Gens der Mittelpunkt der religiösen Bewegung. Johann Kalvtn nean Ca nv in), geb. 1509 zu Noyon in der Pikardie, hatte sich von Frankreich, wo seine Glaubensneuerung auf Widerstand gestoßen war, zuerst nach Basel, dann nach Genf begeben, dessen Bürger sein von Luthers und Zwmglr s lehre abweichenbes Glaubensbekenntniß annahmen und jeben Gegner besselben vom Bürgerrechte ausschlossen. Durch die Oppositionspartei zur Flucht genötigt, kehrte Kalvin nach einiger Zeit nach Genf zurück, führte bort eine thevkrattsche Verfassung ein und regierte von 1541 bis zu seinem Tode (y 1564) mit unum-
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