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1. Die mittlere und neue Welt - S. 120

1873 - München : Lindauer
120 der Katholiken zu unterliegen fürchteten, in dem ehemaligen Benediktinerkloster Anhausen (bei Waffertrüdingen im Ans-bachischen) zusammen und erneuerten am 4. Mai 1608 die schon im Jahre 1572 gegründete Union zur Verteidigung ihres Glaubens und Besitzes. Zum Haupte derselben wurde Friedrich Iv von der Pfalz erwählt. Diesem Bunde stellten die Katholiken im Jahre 1609 einen andern entgegen, welcher den Herzog Maximilian von Baiern an der Spitze hatte und vom Jahre 1619 an den Namen Liga führte. Beinahe wäre schon beim Aussterben des Hauses Jülich (25. März 1609) ein Zusammenstoß des katholischen Bundes mit der Union erfolgt,' indem für die Länder jenes Hauses (Jülich, Berg, Kleve, Mark, Raveusberg und Ravenstein) mehrere Prätendenten auftraten. Doch wurde die Spannung noch beseitigt und die streitigen Länder bis zur endgültigen Entscheidung (die erst 1666 erfolgte) von den Haupterben gemeinsam besetzt. Kaiser Rudolf kümmerte sich wenig um die Verwaltung des Reiches und mußte, von allen Seiten bedrängt, Ungarn, Mähren und Österreich seinem Bruder Mathias abtreten. Um Böhmen nicht ebenfalls einzubüßen, erließ er 1609 für dieses Land den sogenannten Majestätsbrief, worin er den drei Ständen der Herren, Ritter und der königlichen Städte samt ihren Unterthanen freie Religionsübung zusicherte. Aber die Böhmen setzten in das kaiserliche Wort kein Vertrauen und gingen, als Mathias mit einem Heere aus Ungarn anrückte, zu diesem über. Rudolf überlebte diese Schmach nicht lange; er starb 1612 und hatte seinen Bruder- Mathias (1612—1619) auch in der kaiserlichen Würde zum Nachfolger. Unter der Regierung des Mathias entbrannte der dreißigjährige Krieg (1618—1648), der Deutschland länger als ein Jahrhundert unglücklich gemacht hat. 3)er ööhmjfch.pfüszische Hrieg, 1618—1623. In Rudolfsii Majestätsbriefe war den drei weltlichen Ständen in Böhmen/ aber nicht den protestantischeil Unterthanen der geistlichen Stände die Erbannug protestantischer Kirchen auf ihren Gütern gewährt worden. Als dessen ungeachtet die Unterthanen der dem Erzbischof von Prag gehörigen Stadt Klostergrab und die des Abtes zu Brauuau auf dem Gebiete dieser ihrer geistlichen Herren protestantische Kirchen erbauten, ward die Kirche zu Kl oft er grab niedergerissen und die zu Braunau geschlossen (1618). Graf Thnrn, dem kurz vorher der kaiserliche Minister Khlesel das Bnrggrafenamt des Karlstein (an welches die Verwahrung der Reichsinsignien geknüpft war) abgenommen hatte, wodurch dieser ehrgeizige Mann wider den Kaiser Mathias aufgebracht war, stellte sich an die Spitze des auf' rührerischen Adels und suchte, als er gegen sich eine Untersuchung eingeleitet sah, die ebeu obschwebende Kirchenangelegenheit in eine
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