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1. Die mittlere und neue Welt - S. 133

1873 - München : Lindauer
133 Heinrich Iii (1574-1589). Während des fünften Religiös-krieges (1575—1576) trat Heinrich von Navarra, den ihm abgezwungenen Glaubenswechsel für nichtig erklärend, wieder an die Spitze der Hugenotten und verschaffte denselben 1576 im Frieden ruhuireü (den man auch la paix du Monsieur nannte, wett ihn der Herzog Franz von Alenyon, der als Bruder des Kömgs den Titel Monsieur führte, zu Stande gebracht) freie Reügtons-übung im ganzen Reiche außerhalb Paris. Darüber empört, bildeten die Guiseu (der Herzog Heinrich von Guise und seme Brüder Karl von Mayen ne und der Kardinal Ludwig) mit den Katholiken die heilige Ligue, zu deren Haupt sich der König selbst auswarf, um sie nicht als Gegnerin zu haben. Die Hugenotten behaupteten im sechsten und siebenten Religionskriege (teuer begann 1577 und ward in demselben Jahre durch die Friedensschlüsse zu Bergerac und Poitiers beendet, letzterer, tu welchem die Abenteuer des um Heinrich von Navarra gescharten Adels das konfessionelle Interesse in den Hintergrund drängten, brach 1579 aus und ward durch den Frieden zu Fletx betgelegt) ihre Rechte. Als'1584 des Königs Bruder, der zum Herzog von Anjou erhobene Franz von Alen§on, ohne Nachkommen starb, söhnte sich der König, gegen die Guisen mißtrauisch gemacht, mit Heinrich von Navarra aus, schloß sich aber bald wieder au dte. Guisen an, worauf 1587 der achte Religionskrieg oder der Krieg der drei Heinriche ausbrach. Auf die Vorspieglung der Guisen, daß ihrem mit dem karolingischen Hause verwandten Geschlechte *) die Krone Frankreichs durch die Valois widerrechtlich vorenthalten werde, bildete sich in Paris die Ligue de Seize (Verbindung der 16 Viertel in Paris), welche die Absetzung des Königs und die Erhebung Heinrichs von Guise zum Ziel hatte. Der König, von der ihm drohenden Gefahr in Kenntniß gesetzt, zog Schweizertruppen nach Paris, ward aber durch einen mörderischen Barrikadenkampf, den Heinrich von Guise durch sein Erscheinen in der Hauptstadt veranlaßte, zur Flucht genötigt und ließ, als die nach Blois eingerufene Standeversammlnng sich den Umstnrzplänen des Guisen geneigt zeigte, den Herzog Heiurtch von Guise und dessen Bruder, den Kardinal Ludwig, 1588 ermorden. Sofort stellte sich der Herzog von Mayen ne, der Bruder der ermordeten Guisen, an die Spitze der Ligue. Von den Seinigen verlassen und vom Papste mit dem Banne bedroht, verbündete sich der König mit Heinrich von Navarra zum Kampfe wider die Ligue, ward aber bei der Belagerung von Paris von dem fanatischen Dominikaner Jacques Clement 1589 ermordet. *) Die Guisen führten ihr Geschlecht auf eine Tochter des 991 verstorbenen Herzogs Karl von Lothringen zurück, dessen Neffe Ludwig \ der Faule (t 987) die Reihe der karolingischen Herrscher in Frankreich geschlossen hatte.
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