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1. Die mittlere und neue Welt - S. 172

1873 - München : Lindauer
den weitesten Kreisen zu verbreiten, ward durch die Erfindung des Lumpenpapieres, welche in das erste Viertel des 14. Jahrhunderts fällt, und durch die Erfindung der Buchdruckerkunst von Johann Gutenb erg, Peter Sch eff er und Johann Fnft 1439 wesentlich gefordert. Die Grundlage der gelehrten Bildung wurde das Studium des' klassischen Altertums, zuerst in Italien für das römische Reich von Petrarka angeregt, nach dem Falle Konstantinopels durch flüchtige Griechen auf das griechische ausgedehnt, von den Päpsten und den Medici in Florenz kräftig gefördert, in Deutschland durch Rudolf Agrikola (f 1485), Konrad C eltc s (f 1508) und Jo haitu Nenchlin (f 1522) eingebürgert. In der Folge haben sich auf diesem Gebiete rühmlich hervorgethan: in Italien Paulus Miuutius (f 1574), C. Sigonius (f 1585) und Murettns (f 1585), in Deutschland Desiderins Erasmus (f 1536), Philipp Melanchthon (f 1560), Koiv rad Geßner (f 1565) und andere, in Frankreich Dionys Lambi^nns (f 1572), Heinrich Stephanus (f 1598), Joseph Stahliger (f 1609) und Isaak Kasau'bonns (t 1614). Die hollänbische (Leydener) Schule ward durch Justus Lipsius (t 1606) gegründet. — Um das Studium des römischen Rechts haben sich besonders Kniacins (f 1590) und Dionysius Goth osre^dus (1622) verdient gemacht.— In der Philosophie ward die Scholastik durch die Reformation vollends beseitigt, die Mystik wurde in hervorragender Weise von Paracelsus (Philipp Bombast von Hohenheim, f 1541) und dem Görlitzer Schuhmacher Jakob Böhme (-j-1624) betrieben; der Engländer Franz Bako von V er ul am (f 1626) ward Schöpfer eines neuen auf die Erfahrung und Praxis gerichteten Systems, in Frankreich kämpfte Des Eartes (Renatus Kartesius, geb. 1596, f 1650) gegen die Scholastik und wurde Gründer der neueren Philosophie. — In der Medizin haben außer dem obengenannten Paracelsus auch Andr 6 Vesa'lius aus Brüsset (f 1564) ititd Ger onimo Card ano aus Pavia, zugleich Mathematiker (f 1576), Großes geleistet; der Engländer Harvey entdeckte 1619 den Kreislauf des Blutes im menschlichen Körper. — Die Naturwissenschaften haben in dieser Zeit ungeheuere Fortschritte gemacht, namentlich die Astronomie. Der gelehrte Nikolaus Kope'ruikus aus Thoru (1473—1543) fanb bte wirkliche Beschaffenheit des Sonnensystems auf, eine Lehre, bte durch den Dänen Tyche Brache (1601) größere Klarheit, durch Johann Kepler aus Magstatt v.t Württemberg (f 1630) und den Ptsaiter Galileo Galilei (f 1642) Ausbildung gewann. Die Glasschleiferei ward 1285, \ das Fernrohr 1590 durch 'Jansen zu Middelburg in der Provinz Seeland erfunden und letzteres durch Galilei vervollkommnet. Verwertung in der Praxis fand die Astronomie durch die vom Papst' Gregor Xiii 1582 vorgenommene Berichtigung des Kalen-
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