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1. Die außerdeutschen Länder Europas - S. 16

1907 - Leipzig : Dürr
16 Europa. Zum Unterschiede von den Westalpen sind die österreichischen reich an mineralischen Schätzen. Zunächst liefern die nördlichen Kalkalpen sehr viel Solsalz, Salzburg noch Kupfer. Die Alpen nördlich von der Mur sind sehr reich an Eisenerz. Die Alpen in Kärnten und um die Drau bergen neben Eisen auch bedeutende Mengen von Blei und Zink. Die Alpen in Krain versorgen das Land neben Eisen mit Quecksilber. Die Gewinnung und Verwertung der mineralischen Schätze wird durch das Vorkommen der Braunkohlen im Hausruck, am Westraude des Grazer Beckens und auch in kleineren Mengen in den Tälern von Inn, Drau, Mur und Sau ermöglicht. — Bewässert wird das Land durch zahl- reiche Flüsse, die zunächst in Längstälern fließen, dann durch Quertäler sich einen Ausweg suchen und fast alle der Donau zueilen. — Das Klima ist der Höhenlage entsprechend verschieden, am wärmsten auf der italienischen Seite. Die Niederschläge sind geringer als in der Schweiz, betragen aber durchschnittlich noch 100 cm, und in den Ostalpen gibt es noch zahlreiche Gletscher. So sind die österreichischen Alpenländer ihrer Natur nach ein zugängliches, reichbewässertes Hochgebirge mit bedeutenden mineralischen Schätzen. 2. Die Bevölkerung dieses westlichen Teiles der Österreichisch- Ungarischen Monarchie ist überwiegend deutsch; nur von Süden sind Italiener, von Osten Slawen eingedrungen. Die katholische Religion herrscht vor. Die wirtschaftlichen Grundlagen sind mannigfaltig. Nur ungefähr 16 °/0 des Bodens sind unproduktiv, 11 °/0 lassen sich zu Acker- und Weinland verwerten. Dagegen werden 40°/0 dem Walde gewidmet. Daher sind neben Bergbau die Viehzucht und die Waldwirtschaft die Haupterwerbsquellen. In zweiter Stelle erst kommen Acker-, Obst- und Weinbau, wozu sich au der italienischen Seite Seidenzucht mit Seiden- industrie, in der Nachbarschaft des Bodensees infolge Benutzung der Wasserkräfte Baumwollenspinnerei, im östlichen Teile Metallindustrie und überall der Fremdenverkehr gesellt. Die Volksdichte beträgt daher im Durchschnitt gegen 50 aufs qkm, ist aber in den einzelnen Teilen sehr verschieden. Die bedeutendsten Siedlungen ziehen sich in den Tälern hin. Am Nordostrande der Alpen, in einem fruchtbaren Becken breitet sich die l3/4 Million Einwohner zählende Haupt- und Residenzstadt Wien aus. In überaus günstiger Lage an der schiffbaren Donau und in der einzigen Lücke zwischen Alpen und Karpathen ist sie der natürliche Verkehrsmittel- Punkt, der den Austausch zwischen den einzelnen Landschaften der Monarchie
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