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1. Die außerdeutschen Länder Europas - S. 29

1907 - Leipzig : Dürr
Die Länder an der Adria. 29 orthodox, teils sogar islamitisch. Die natürlichen Bedingungen sind auf den Kalkflächen nicht günstig wegen des Fehlens von Wasser. Der größte Teil wird von Weiden und ungepflegten Hutungen eingenommen; da- zwischen dehnen sich öde Steinfelder aus. Nur in den Sandmulden finden sich Äcker und Wälder oder in Dolmen, wo das Wasser fruchtbaren Boden angeschwemmt hat. Schaf-, Ziegen- und Schweinezucht ist hier daher die Haupterwerbsquelle. In Bosnien ist über die Hälfte des Landes mit Eichenwaldungen bedeckt, die vortreffliche Schweinemast ermöglichen. Dazu kommt in den Tälern die Gewinnung von großen Pflaumen, Ge- treide und Tabak, auch Bergbau auf Erze, Kohle und Salz. Die Stufen- länder am Adriatischen Meere sind mit Lorbeerhainen, echten Kastanien, Oliven-, Feigen-, Zitronen- und Orangenbäumen, besonders aber mit Wein, der hier 7—12% des Bodens einnimmt, bestanden, zeigen also echt italienisches Gepräge. Je öder die Felsen, desto mehr wird das Volk aufs Meer gewiesen. Schisfsdienst in Österreichs Handelsflotte, Fischfang auf Sardellen und Thunfisch, Gewinnung von Kalkstein ge- währen lohnenden Verdienst. So sammelt sich die Bevölkerung, deren Dichte im großen und ganzen über 40 beträgt, an den Rändern. Jstrien und Dalmatien gehören zu Osterreich. Hier ist Trieft, eine Großstadt mit gegen 200000 Einwohnern, des Landes Haupthafen, zugleich bedeutend durch Schiff- und Maschinenbau. An der Spitze Jstriens liegt die Mittel- stadt Pola, der österreichische Kriegshafen, nordöstlich davon das kleine, aber berühmte Seebad Abbazia. Von Städten an der dalmatischen Küste hat die Kleinstadt Ragusa als Hafen für Bosnien, ferner durch Fifchfaug, Obsthandel und Olivenöl Bedeutung. Ungarns wichtigster Hafen ist die Mittelstadt Fiume. Der Rest des Landes, Bosnien mit Herzegowina, gehört dem Namen nach zur Türkei, ist aber von Österreich- Ungarn besetzt und wird von ihm zum Segen des Landes verwaltet. Die Hauptstadt der öden Herzegowina ist das kleine Mostar mit Seiden- zucht im Tal der Narenta, an der Bahn, die von Ragusa nach Sara- jevo führt. Diese Hauptstadt des grünen Bosnien ist am oberen Bosna- tale gelegen, nahe dem Übergange nach der Narenta, und ist eine Mittel- stadt mit Eisen-, Leder- und Teppichindustrie. — So sind die österreichisch-ungarischen Länder an der Adria unwirtliche Hochländer mit begünstigteren Rändern.
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