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1. Die außerdeutschen Länder Europas - S. 38

1907 - Leipzig : Dürr
38 Europa. Streifen an der Süd- und Ostküste und sind orthodox. Die Türken sind nur noch zerstreut ansässig. Dazu kommen in den Handelsstädten sehr viel Italiener, Juden und Armenier. Nachdem zu Anfang des 19. Jahr- Hunderts sich Griechenland von der Türkei befreit, haben sich auch in der 2. Hälfte des Jahrhunderts andere Teile losgelöst, so daß die Balkan- Halbinsel sich gegenwärtig, außer dem österreichischen Anteil, in fünf Staaten sowie den türkischen Tribntärstaat Kreta gliedert. a) Das Königreich Griechenland (65 000 qkm, also über 1^2 Brandenburg) umfaßt den größten Teil der griechischen Halbinsel nebst den Jonischen Inseln, Kykladen und Sporaden. Das Land ist im allgemeinen wenig fruchtbar; die Gebirge tragen etwas Wald (9%) oder sind mit Buschwerk oder Steppe (70%) als Weide für Schafe und Ziegen bedeckt. Die Viehzucht wird meist noch von nomadisierenden Hirten be- trieben. Die angebaute Fläche beträgt gegen 20%, wovon fast 5% auf Reben kommen. In den Ebenen wird Getreide angebaut oder Gemüse. Die Küstenlandschaften und die Inseln zeigen bei der milden Luft süd- ländischen Pflanzenwuchs, sind mit Wein, Oliven, Südfrüchten dicht be- standen, daher auch mehr bevölkert. Die durchschnittliche Dichte beträgt 40. Griechenland ist ein Land landwirtschaftlicher Rohproduktion. Zur Ausfuhr kommen vornehmlich Ol und Oliven, Wein, Feigen, auch Tabak, ferner Badeschwämme; dagegen muß Getreide noch eingeführt werden. Die Hauptstadt Athen, eine Großstadt mit Seiden- und Baumwollenindustrie, ist zugleich Sitz des wissenschaftlichen Lebens und durch die Reste alter Bauten ein Anziehungspunkt für viele Fremde. Der Hafen ist Piräus; westlich davon führt die Mittelstadt Patras Wein und Rosinen aus. Larissa ist nur eine Kleinstadt in dem besten Getreidelande. Auf der Insel Syra ist die kl. Mst. Hermupolis als Handelsort und Kohlen- station der Handelsschiffe wichtig. b) Die Türkei, ein Kaiserreich mit über 160000 qkm und einer Bevölkerungsdichte von 35, erstreckt sich vom Schwarzen Meere bis zum Adriatischen Meere. Das untere Becken der Maritza ist weniger fruchtbar und bildet wegen Geröllablagerung meist Steppen für Ziege und Schaf. Der Wald ist fast überall schonungslos ausgebeutet. Die Täler werden unvollkommen beackert. Trotzdem aber werden Mais, Weizen, Roggen, Hülsenfrüchte, Wein und Tabak noch ausgeführt, für den eigenen Bedarf auch Baumwolle, Reis und Oliven gebaut. Die Industrie ist unbedeutend. Die Hauptstadt Konstantinopel, gegen 1 Mill. Einw. geschätzt, liegt
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