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1. Die außerdeutschen Länder Europas - S. 58

1907 - Leipzig : Dürr
58 Europa. gelegenes Schollenland mit wertvollem Boden, regelmäßiger Bewässerung und mildem Klima. 2. Die Bevölkerung. ^Der Abstammung nach sind die Franzosen ein Mischvolk. Zu den ansässigen Iberern und Kelten kamen Römer, durch welche jene romanisiert wurden; dann drangen germanische Völker, besonders die Franken von Nordosten, die Burgunder von Südosten ein. Später gesellten sich dänische Normannen in der Normandie dazu. Durch die jahrhundertelangen französisch-englischen Kämpfe fand im westlichen Teile auch eine englische Blutmischung statt. Erst am Ausgang des Mittelalters ist Frankreich eine staatliche und sprachliche Einheit geworden.) Heute ist Frankreich eine Republik. Unter seinem Schutze steht das kleine 1,5 qkm große Fürstentum Monaco an der italienischen Grenze. Fast das ganze Volk spricht französisch; nur nach Italien zu und auf Korsika herrscht das Italienische vor. Der Religion nach ist der größte Teil römisch-katholisch. Jedoch herrscht jetzt eine starke Bewegung zugunsten der evangelischen Kirche. Bei 40 Millionen Einwohnern beträgt die Dichte 73. Wenn trotz der reichen Erwerbsquellen die Dichte noch nicht 3/4 der deutschen beträgt, so erklärt sich dies daraus, „daß in weiten Kreisen des französischen Volkes die Ehe oder gar ein reicher Kindersegen als etwas dem Wohlbehagen des Einzelnen oder dem sorglosen Dasein der Einzelfamilie Hinderliches gemieden wird". Die Franzosen sind ein altes Kulturvolk, arbeitsam, sparsam und nüchtern; aber noch sind 6 °/0 der Rekruten Analphabeten. Die Haupterwerbsquelle ist die Landwirt- schaft; deshalb leben über 3/5 der Bewohner auf dem Lande. Über 56 % des Bodens werden zu Ackerland, 3 °/o (fast die Größe von Schleswig-Holstein) zu Weinland, über 10 °/0 zu Wiese und Weide, über 15 °/0 zu Wald benutzt, und gegen 15 °/0 (wegen der Hochgebirge) sind unproduktiv. Zur Landwirtschaft gesellt sich die Industrie, die am groß- artigsten in dem Textilzweige (Konfektion und Modewaren, Seide) ist. Überhaupt sucht die französische Industrie ihre Stärke nicht in der großen Masse und Billigkeit der Güter, sondern in der Herstellung feiner und kostbarer Waren, die weniger durch Maschinen als durch gebildete Arbeiter verfertigt werden. Da sich die Erwerbsquellen größtenteils an den Boden anschließen, dabei die Landwirtschaft an erster Stelle steht, so folgt daraus ein bedeutender Wohlstand für das Volk, „der gleichmäßiger verteilt ist als bei den meisten übrigen Nationen". a) Der Nordosten. Der Boden ist meist gut angebaut und trägt
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