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1. Die außerdeutschen Länder Europas - S. 94

1907 - Leipzig : Dürr
94 Europa. den landwirtschaftlichen Nebenerwerben bietet der Wald Gelegenheit. Das Holz ist für das steinerne Land wichtig zum Häuserbau und ferner als Brennstoff bei den kalten und langen Wintern. Der Wald liefert auch viele Pelze, die Viehzucht Leder. Als Nebenerwerb ist auch der ergiebige Fischfang wichtig (Volksernährung bei den vielen Fasttagen). Bergbau und Großindustrie sind verhältnismäßig gering; letztere erstreckt sich vor- nehmlich auf Textil- und Metallindustrie, Zucker- und Tabakfabrikation, Bereitung des Juchtenleders durch Gerben der Pferde- und Rinderhäute mit Birkenöl und Birkenteer, endlich auf Holzindustrie mit vielen Säge- mühlen. Die Einfuhr erstreckt sich vornehmlich auf Fabrikate. Auch hier nimmt Deutschland den 1. Platz ein. Dem Handel dienen neben den vielen Flüssen und Kanälen nur wenige Eisenbahnen. — So ist Ruß- land durch seine Ausdehnung und auf Grund seiner Natur der größte Landwirtschaftsstaat Europas. § 22. Europa als Ganzes. Europa als Ganzes weist eine hohe Kultur auf. A. Dieselbe wird bedingt: 1. durch die bevorzugte Lage. Nicht in der heißen Zone, deren Klima erschlaffend wirkt, sondern in der gemäßigten Zone, die anregend wirkt, gelegen und nur mit einem kleinen Teile in die kalte Zone reichend, breitet es sich zwischen dem 35. und 71.° nördlicher Breite aus. Die Lage in der Mitte der Landhalbkugel, die Nähe von Asien und Afrika, die nicht zu große Ferne von den kulturfähigen Ländern Amerikas erlaubt ihm, mit den andern Erdteilen in Verkehr zu treten. Dies wird noch erleichtert 2. durch die reiche Küstengliederung. Nur 2/3 nehmen den Rumpf ein; das letzte Drittel wird von den großen Halbinseln eingenommen, die sich weit ins Meer hinaus erstrecken, so daß tiefe Buchten dazwischen liegen, welche die Zugänglichkeit zum Innern wesentlich erhöhen. Dazu gesellen sich zahlreiche Inseln als Vorposten und Brücken zu den andern Erdteilen. 3. Durch den günstigen Boden. Der größte Teil des Erdteils ist ein großes Tiefland, das den ganzen Rumpf im Osten ein- nimmt und drei Ausläufer nach Westen sendet, von denen der mittelste bis an die Pyrenäen zieht. Das Tiefland flacht sich nach sieben Meeren ab. Dazu kommen noch einzelne kleine Ebenen. Die Hochlandsgebiete und Mittelgebirge bilden keine abgeschlossenen Massen, die der Kultur hinderlich wären, sind vielmehr lose aneinandergefügt, so daß tiefe Ein-
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