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1. Vorläufige Einführung in die Allgemeine Erdkunde, Deutschland - S. 24

1906 - Leipzig : Dürr
24 Deutschland, Wohnen in kleinen Orten oder einzelnen Gehöften, die von den Bayern bevorzugt werden. „Klimatisch bedingt ist das Alpenhaus: ein bräunlich verwitternder Holzbau, der auch nach starkem Alpenregen rasch trocknet, mit Galerie- umgangen unter dem weit vorragenden Dach, um eingeregnete Gegen- stände im Freien zu trocknen; das Dach nur wenig schräg, um die Steine zu halten, die es beschweren, damit es nicht vom Hochgebirgsstnrm fort- gerissen wird." Im südlichen Hügellande der Moränenlandschaft herrschen wegen des feuchten und kühlen Klimas gleichfalls schöne Wälder und Wiesen vor, so daß auch hier Forstwirtschaft und Viehzucht die Haupt- erwerbsquellen bilden; auch werden die Torflager der Moore ausgebeutet. Die Bevölkerung ist daher nur mäßig dicht und bewohnt noch das Alpen- haus. Je weiter von den Alpen entfernt, desto mehr tritt das Saatfeld auf, mit diesem Pferde- und Schweinezucht. Die Schotterfläche weist neben mageren Roggen- und Haferfeldern große Kiefernwaldungen, weite baumlose Ödländer und ausgedehnte Moore auf, die nur zum Teil urbar gemacht worden sind. Nördlich von dieser Fläche wird der Wald immer geringer, die Ackerfläche größer, so daß sie an der Donau ungefähr 3/4 der benutzten Fläche einnimmt. Weizen-, Gerste- und Hopfenbau über- wiegen hier; auch Obsthaine fehlen nicht. Es ist der Dunkelboden, die Kornkammer Bayerns. Diesem Teile gleicht der kleine um den Bodensee gelegene Streifen; hier liegen die freundlichen Ortschaften inmitten der Getreide- und Hopfenfelder, der Obstgärten und Rebenhügel. Auch im übrigen zu Schwaben gehörigen Teil ist der Boden mehr gepflegt, sind die Moore trocken gelegt worden. In der Oberpfalz findet sich nur wenig fruchtbarer Boden; der südwestliche Teil baut Hopfen, während in den andern Strichen Kartoffel-, Roggen- und Haserfelder mit Kiefern- Wäldern abwechseln. Westlich von Amberg wird Eisenerz gegraben und verhüttet. Die nordöstlichen Randgebirge (Fichtelgebirge und Böhmer- Wald) sind von unten bis oben mit herrlichen Wäldern bestanden, die zu Waldwirtschaft und Holzindustrie einladen. Daneben breiten sich Wiesen zur Viehzucht, Hafer-, Kartoffel- und Flachsfelder, aber auch Moore aus. Die Eisenerze und Porzellanerde werden verarbeitet. Während der Politur- fähige Granit des Fichtelgebirges gebrochen und zu Denkmälern und Häuserbauten Verwendung findet, ermöglicht der Quarzreichtum des Böhmerwaldes eine ausgedehnte Glasfabrikation. Ein Teil der Bevölkerung beider Gebirge muß zur Leinweberei greifen, die als Hausindustrie ge-
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