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1906 -
Leipzig
: Dürr
- Autor: Hupfer, Ernst
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Lehrerbildungsanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Deutschland.
übrigen Flüsse, in dem Schiefer einen sehr gewundenen Lauf hat. Das
Gebirge trägt herrliche Wälder, darunter viel Ahornbäume. Dagegen
sind (nach Prof. Nagl) auffällig viel Eschen nicht anzutreffen, so daß
der Name Gesenke-Jesenik-Eschengebirge davon wohl nicht herrührt, sondern
seiner Meinung nach davon, daß dieses Gebirge sich dem hohen Riesen-
gebirge gegenüber stark senkt, und von den vielen Quellen aus dem durch-
sickernden Wasser. Die oberen Teile zeigen den nackten Fels. In den
unteren Tälern herrscht Leinenindustrie vor. — Die Bevölkerung des
zum Deutschen Reiche gehörigen Teiles der Sudeten ist deutsch. Die
deutsche Kolonisation begann zur Zeit Kaiser Barbarossas besonders durch
thüringische und fränkische Zuwanderer, die aus der schleichen Ebene
bald in die Sudeten vordrangen. Sie rodeten die Gebirgswälder; auf
sie ist auch der Getreide- und Flachsbau, die Leinweberei und die Vieh-
zucht im Gebirge zurückzuführen. Die Leinweberei wurde später durch
Webmeister aus Flandern vervollkommnet. Durch die Hausindustrie ist
auch die Bevölkerung ziemlich dicht und gleichmäßig verteilt; die Dichte
beträgt über 100 aufs qkm. Im nördlichen Teile herrscht die evange-
lische, im südlichen die katholische Religion vor. So bilden die
Sudeten ein stark bevölkertes Kettengebirge.
§ 23. Die Schlesische Mulde.
1. Der Boden. Die Schlesische Mulde wird im Westen von
dem Zuge der Sudeten begrenzt, die durch die Vorstufen sich allmählich
zum Flachlande senken. Im Süden ist sie durch das Odertal nach Österreich
geöffnet. Den Ostrand bildet die oberschlesisch-polnische Platte mit den
Tarnowitzer Höhen und deren nördlicher Fortsetzung. Diese reicht bis zu
einer sumpsigen Niederung, welche sich von der oberen Weide zur Prosna
hinzieht. Daran schließt sich als Nordgrenze der südliche Grenzrücken,
der in den Trebnitzer Höhen beginnt und sich nördlich von Liegnitz nach
Westen erstreckt. Die Vorstufen sind ein Hügelland, das mit fruchtbarem
Lößboden bedeckt ist. An mehreren Stellen ragen größere Berge aus
ihm hervor, so der über 700 m hohe phonolithische Zobten bei
Schweidnitz, die Striegauer Berge mit Granit und Basalt, die basaltische
Landeskrone bei Görlitz. Die unterste Stufe der Mulde bildet das
Flachland, das herrliche Täler gleichsam als Ausläufer der Bucht in die
Vorberge hineinsendet. Besonders auf der linken Oderseite ist das Flach-
land mit einer sehr fruchtbaren Lößschicht bedeckt, die bei Breslau auch