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1. Vorläufige Einführung in die Allgemeine Erdkunde, Deutschland - S. 102

1906 - Leipzig : Dürr
102 Deutschland. Arme; sie sendet die Nogat in nordöstlicher Richtung an Marienburg vorüber ins Frische Haff. Die Hauptmasse wird von der Weichsel nach Norden zu geführt und auf kürzestem Wege ins Meer geleitet. Ein west- licherer Arm mündet bei Neufähr; hier ist der alte Weichselarm (Danziger Weichsel) durch ein Schleusentor geschlossen und in einen großen Hafen umgewandelt worden, aus dem ein Seekanal bei Neufahrwasser ins Meer führt. Auch die Pommersche Platte ist reich an Seen; zudem gehen von ihr viele kleine Küstenflüsse aus, von denen die Persante, die bei Kolberg mündet, einige Bedeutung für die Schiffahrt besitzt. Nach Westen zur Oder fließt die Jhna, die schon oberhalb Stargards schiffbar ist und in der Nähe der Odermündung zum Haff geht. Die über 850 km lange Oder fließt, nachdem sie die wasserreiche, über 550 km lange Warthe aufgenommen hat, im Oderbruche eine Strecke am Rande des Höhen- landes, dringt durch dasselbe und gibt ihre Wassermengen ans Stettiner Haff ab. Auf der Mecklenburgischen Seenplatte ist der größte der Müritz- see (133 qkm), kleiner der Schweriner See, der durch eine Wasser- straße mit dem Wismarer Bodden verbunden ist. Die Platte wird ferner durch zahlreiche kleine Flüsse entwässert, die teils ins Meer, teils zur Elbe gehen. In die Lübecker Bucht geht von der Holsteinischen Platte die schiffbare Trave, von welcher der Trave-Elbkanal zur Elbe geht. Der schönste der Holsteinischen ist der Plön er See. Als Wasserstraße hat hervorragende Bedeutung der fast 100 km lange Kaiser-Wilhelm- Kanal, der in einer Querfurche von der Kieler Bucht nach der unteren Elbe bis Brunsbüttel geht. Er ist am Wasserspiegel 65 m, auf der Sohle 22 m breit, 3 m tief und gestattet den größten Schiffen die Be- Nutzung. Dieselben gewinnen dadurch bedeutende Zeit- und Kohlenersparnis und vermeiden die gefährlichen Straßen des Skagerrak und das Kattegatt. Besonders wichtig ist der Kanal zu Kriegszeiten für die deutsche Marine. So sind die deutschen Ostseeländer reichlich bewässert. 3. Das Klima. Das Klima ist wegen der geringen Höhenunter- schiede ziemlich gleichmäßig, am wärmsten an den Rändern Schleswig- Holsteins; nach Osten werden die Unterschiede größer, die Winter länger und härter, die warmen Sommer kürzer, weil die Ostseeufer jedes Jahr zufrieren, das Eis aber bei der nördlichen Breitenlage sehr spät schmilzt. Daher ist das Wasser noch im April und Mai kühl und dies drückt die Temperatur der Umgebung herunter. Die Wachstumsperiode wird daher besonders in Ostpreußen sehr verkürzt, nicht bloß im Frühlinge, sondern
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