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1. Vorläufige Einführung in die Allgemeine Erdkunde, Deutschland - S. 128

1906 - Leipzig : Dürr
128 Deutschland. Nahrungsmittel ein. Dem Handel und Verkehr dient zunächst das „Maschenuetz" der Eisenbahnen mit vielen Knotenpunkten. Die Länge der Eisenbahnen beträgt ungefähr 55 000 km, die jährliche Einnahme daraus über 1700 Mill. Mark. Während auf den Eisenbahngüterverkehr etwa vier Fünftel aller Frachtgüter entfallen, befördern die Binnenwasfer- straßen zusammen etwas über ein Fünftel; davon kommen zwei Drittel des Schiffsverkehrs auf Rhein und Elbe. Auf dem Rhein verkehren Schiffe, die 1500—2000 t Tragkraft besitzen, auf der Elbe solche von 1100 t, auf den übrigen Gewäffern folche von 450—600 t Tragkraft. Als wichtigstes Mittel für den Welthandel dient die Seeschiffahrt. Deutschlands Seehandelsflotte bestand 1904 aus 4156 Schiffen mit 2 322 045 Registertonnen netto. Darunter befanden sich 1622 Dampf- schiffe mit 1 739 690 Registertonnen. Die einzelnen Ozeandampfer befördern 6000 Registertonnen zu je 2,83 cbm Hohlraum oder 1*/2 Tonne Gewicht, das sind 9000 t oder 900 Eiseubahugüterwageu, einige sogar 18 000 t. Hinsichtlich der Reederei steht Deutschland unter allen Nationen an zweiter Stelle, nur von England übertroffen. Die wichtigsten Schiffahrts- gefellfchaften oder Reedereien sind: 1. Die Hambnrg-Amerika-Linie mit 125 Dampfern von einem Ge- halt von über 660 000 Registertonnen, 2. der Norddeutsche Lloyd (leud) in Bremen mit 114 Dampfern und fast 590 000 Registertonnen, 3. die Hamburg-Südamerikanische Dampffchiffahrtsgesellschaft, 4. der Hamburger Kosmos. Dem Handel dienen ferner die über 38 600 Postanstalten, mit denen über 28 000 Telegraphenanstalten verbunden sind, ferner Fernfprech- einrichtnngen in über 20 800 Orten. Der Spezialhandel (ohne den Durchgangshandel) wies 1903 für die Ausfuhr einen Wert von 5130 Mill., für die Einfuhr von 6321 Mill. Mark auf, zusammen 11 451 Mill. Mark; das sind von dem 99 900 Mill. Mark betragenden Gesamtwerte des ganzen Welthandels über 11 %, womit Deutschland wieder an zweiter Stelle steht. Wenn Deutschland bedeutend mehr ein- als ausführt, so hat es scheinbar eine ungünstige oder passive Handelsbilanz; es müßte durch die größere Geldabfuhr also allmählich verarmen. Daß dies aber nicht der Fall ist, ergibt sich schon daraus, daß der Wohlstand in Deutschland, die Lebensbedürfnisse im Wachsen begriffen, Verdienst und Lebenshaltung gestiegen sind. Die
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