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1. Länderkunde von Europa ohne das Deutsche Reich, Die koloniale Stellung der europäischen Mächte - S. 17

1912 - Berlin : Oldenbourg
Frankreich. 17 Roggen wie in Deutschland. Indessen vermag auch eine gute Ernte den Bedarf nicht zu decken. — Trotz eines erheblichen Rückganges der Weinerzeugung infolge des Auftretens der Reblaus ist Frankreich das erste Weinland der Erde, und das Erträgnis seines Weinbaus wird im Durchschnitt aus 600—700 Millionen Mark im Jahre, in besonders gesegneten Jahrgängen sogar auf 1 Milliarde bewertet. Als die besten Sorten gelten die der Champagne, Burgunds und die Bordeauxweine. Auch im Obstbau und in der Erzeugung von Obstwein ist Frankreich unübertroffen. Das mittelmeerische Gebiet bringt neben Kastanien, Walnüssen, Mandeln und Feigen auch Südfrüchte (Orangen und Zitronen) und Oliven in den Handel. Großes leistet die Gegend von Nizza in der Blumenzucht. Bitter gerächt hat sich in manchen Landes- teilen, besonders im Rhone- und Garonnegebiet, die Ausrottung der Wälder. Vorbildlich erscheint Frankreich in der Geflügelzucht, wogegen die Viehzucht dem Bedarfe des Landes nicht genügt. In seinen Boden- schätzen steht Frankreich erheblich hinter Deutschland und England zurück, ins- besondere erweist sich die getrennte Lage von Kohle und Eisen als ein Hinder- nis der industriellen Ent- Wicklung des Landes. Oben- an steht in dieser Hinsicht die Seidenindustrie mit den Hauptsitzen Lyon und St. Etienne. Weltruf ge- nießen die Mode- und L u x u s w a r en Fran kreichs, weitbekannt sind die feinen französischen Liköre (Co- gnac nördl. von Bordeaux) und Käsesorten (Fromage de Brie). Die vorzügliche geo- graphische Lage des Lan- des, sein Produktenreich- tum. der Fleiß seiner Be- wohner und nicht zum wenigsten die viel glücklichere politische Entwicklung des Staates gegenüber dem so lange zersplitterten Deutschland haben Frankreicks Handel schon sehr frühe recht günstig gestaltet. Die Einfuhr besteht vorwiegend in Rohstoffen, die Aus- fuhr in Fabrikaten. Recht ansehnlich ist übrigens auch die Ein- und Ausfuhr von Nahrungsmitteln. In den letzten Jahrzehnten wurde Frankreichs Handel von Deutschland bedeutend überstügelt. Der deutsche Außenhandel beläuft sich auf rund 17 Milliarden Mark, der französische nur aus 12 Milliarden Mark. Ein Die Hauptweinbaugebiete Frankreichs.
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