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1. Länderkunde von Europa ohne das Deutsche Reich, Die koloniale Stellung der europäischen Mächte - S. 35

1912 - Berlin : Oldenbourg
Rußlands 35 Gewässer. Als Folge der Weiträumigkeit des Landes, in dem, abgesehen von dem sehr trockenen südöstlichen Gebiete,' fast überall Abfluß vorhanden ist, ergibt sich die Größe der Flüsse und Flußgebiete. Die Wolga geht an Größe allen Flüssen Europas voran; auch die anderen Flüsse, namentlich die Dwina und der Dnjepr, übertreffen die übrigen europäischen Flüsse mit Ausnahme der Donau an Länge und Größe des Stromgebietes bei weitem. Schon dadurch kommt ihnen ein sehr großer Verkehrswert zu. Überdies haben sie infolge der Tieflandsnatur des Gebietes geringes Gefälle, ruhigen Lauf und sind meist schon im Oberlaufe schiffbar. Nur der Dnjepr bildet da, wo er den südrussischen Granitrücken durchsetzt, Schnellen, was eine Unterbrechung der Schiffahrt zur Folge hat. Endlich konnten die Flüsse wegen der niedrigen Wasserscheiden durch Kanäle leicht verbunden werden. Klima. Maßgebend für das Klima Rußlands ist in erster Linie seine Lage in der gemäßigten Zone und zwar in deren nördlichem, subarktischem Teil; es erstreckt sich aber auch noch in die Polarzone. In zweiter Linie wirkt bestimmend die Entfernung vom Ozean; dadurch ist das Osteuropäische Tiefland dem Einfluß des Meeres entrückt. Das Hauptmerkmal des russischen Klimas ist die große jährliche Wärmeschwankung, die 25— 35° betrügt. Die Temperatur von Moskau stimmt im Januar mit der von Haparanda (Schweden), im Juli mit der von Paris überein. Der Sommer ist weit heißer als in Westeuropa, der Winter dagegen sehr hart und lang. — Die Niederschlüge nehmen mit der Ent- fernung vom Ozean ab und zwar namentlich in der Richtung nach O. und So.; sie fallen zumeist im Sommer. — Mittelmeerklima herrscht an der Krimküste. Pflanzen- und Tierwelt. Mit der Gleichförmigkeit des Klimas über weite Gebiete harmoniert auch die Gleichförmigkeit der Pflanzendecke über breite Zonen hin. Den Norden des Osteuropäischen Tieflandes bedeckt die Tundra, in der keine Bäume, nur mehr Zwergsträucher, Flechten und Moose fortkommen. Anbau und eigentliche Viehzucht sind hier ausgeschlossen; die Bevölkerungsdichte ist daher sehr gering. Südlich der Tundra bis ungefähr zu einer Linie von Kiew über Tnla nach Kasan ist ursprünglich ein ungeheures Waldland gewesen. In seinem nörd- lichen Teil bildet der Wald auch heute noch durch den Reichtum an Pelztieren, Vögeln sowie durch die Gewinnung von Holz die Hauptnahrungsquelle. Der südliche Teil des Waldlandes ist dermalen bereits ein Gebiet vorherrschender Landwirtschaft, namentlich das im Süden gelegene Schwarzerdeland. Den Süden Rußlands nimmt die offene Grasflur ein, die Steppe, welche im O. zur Halbwüste wird. Eine Ausnahme macht die Halbinsel Krim, die am Südabhang ihres Gebirges mit schönen Laubwäldern bekleidet ist und sogar Mittelmeervegetation aufweist. Die Tierwelt. Den Unterschieden in Klima und Pflanzenwelt ent- sprechen auch die Verschiedenheiten der Tierwelt. Die Tundra ist das Reich der Polartiere: der Lemminge, der Schneehasen, des Polarfuchses und anderer. Vielfraß, Renntier und Elentier reichen von hier bis in das Waldland. In diesem stellen sich der Bär und andere Pelztiere ein, namentlich das Eichhörnchen,
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