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1. Länderkunde von Europa ohne das Deutsche Reich, Die koloniale Stellung der europäischen Mächte - S. 57

1912 - Berlin : Oldenbourg
Die Schweiz. 57 straßen, die von Mittel- und Westeuropa anch Südeuropa führen. Diese Um- stände machen die Schweiz zu einem der wichtigsten Durchgangsländer des enro- päischen Binnenverkehrs. Bodennatur der Schweiz. Reichlich s/6 des Landes nehmen die Alpen ein, so daß die Schweiz als Alpenland schlechthin erscheint. Die übrigen 2/ö der Landfläche entfallen auf die Schweizer Hochebene und das Juragebirge. Auch der Jura bereitet dem Verkehr im Binnenlande bedeutende Hindernisse, wenn auch nicht in dem hohen Grade wie die Alpen, und sein wasserarmer Kalkboden erschwert den Ackerbau. Wie in Holland, so setzt auch in der Schweiz die Natur der wirtschaftlichen Betätigung große Hindernisse entgegen. Wenn trotzdem die Schweiz eines der betriebsamsten und relativ wohl- habendsten Länder Europas genannt werden darf, so offenbart sich hierin — ebenfalls wie in Holland — die ungewöhnliche Energie, Unternehmungslust und Ausdauer der Bevölkerung. Bevölkerung der Schweiz. Von den 3,7 Mill. Einw. der Schweiz sprechen fast 3/4 deutsch; die Westschweiz gehört zum französischen, der Kanton Tessin Zum italienischen Sprachgebiet. In Graubünden spricht etwa 1/s der Bevölkerung das (Räto-)Romanische. Der Religion nach bekennen sich 3/ö zur prote st antischen (reformierten), ^/s zur römisch-katholischen Kirche. Es lassen sich in der Schweiz drei Hauptnaturgebiete unterscheiden: 1. das Juraland, 2. die Flachschweiz oder das Schweizerische Mittelland und 3. die Hochschweiz. Das Iuraland. Der wasserdurchlässige Kalkboden beeinflußt — wie im Schwäbischen und Fränkischen Jura — die Ackerwirtschaft ungünstig. Die Bevölkerung wurde dadurch zur Industrie gedrängt. So hat sich auf den unfruchtbaren Plateaus des Westens das Hausgewerbe entwickelt, das hier namentlich die Form der Uhrmacherei angenommen und Weltruhm erlangt hat. Zwei der Uhr- macherorte, La Chanx de Fonds (40000 Einw.) und Locle, sind zu größeren Städten herangewachsen. Sonstige Hauptstätten der schweizerischen Uhrenindustrie sind Neuenburg am See gl. N. und Gens am Austritt der Rhone aus dem Genfer See, 120000 Einw., zugleich der geistige Mittelpunkt der Französischen Schweiz. —An den sonnigen Südosthängen der Juraseen blüht der Weinbau, besonders im Kanton Waadt. 2. Die Flachschweiz oder das Schweizerische Alpenvorland. Bodenwirtschaft. Die durchaus fruchtbare und vergleichsweise niedrig ge- legene Flachschweiz (Bodensee 390 m, Genferfee 370 m, Basel 250 m) er- möglicht Acker-, Wein- und Obstbau, ja die Kantone Thurgau, Zürich und St. Gallen gleichen förmlichen Obstgärten; Wein wird insbesondere am Boden-, Züricher und Genfer See gebaut. Auch die Wiesenkultur nimmt im Schweizerischen Vorland weite Flächen ein, und die damit verbundene Rinder- zucht und Milchwirtschaft, besonders im Emmen- und Simmental, war lange
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