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1. Länderkunde von Europa ohne das Deutsche Reich, Die koloniale Stellung der europäischen Mächte - S. 59

1912 - Berlin : Oldenbourg
Die Schweiz. 59 Zeit vorbildlich für die deutsche Alpenwirtschaft. Die Getreideerzeugung der Schweiz deckt freilich den Bedarf nicht; Brotfrüchte bilden daher ihren Haupt- einfnhrartikel. Das Schweizerische Alpenvorland gilt mit Recht als Musterland der Rinderzucht und Milchwirtschaft, dann des Obstbaues. Handels- und Gewerbetätigkeit. Schon seit alter Zeit zeichneten sich die alemannischen Stämme durch rege Gewerbetätigkeit und kaufmännisches Wesen aus. Neben den Augsburger und Ulmer Kaufleuten zogen im Mittelalter auch die Züricher und Baseler durch einen großen Teil von Europa, und der rührige Schweizer der Gegenwart hat mit Hilfe der reichen Wasserkräfte seines Landes trotz der Entfernung vom Meere und des Mangels an eigenen Kohlenfeldern eine hochentwickelte Industrie geschaffen. So blüht im Kanton Basel die Seidenweberei, im Kanton Zürich die Seiden-, Baumwoll- und Maschinenindustrie, in verschiedenen Kantonen die Schokolade-Jndnstrie. Die Flachschweiz ist eine der Hauptwerkstätten der europäischen Großindustrie. Verkehr. Der Verkehr in der Flachschweiz ist sowohl in der Längs- wie in der Querrichtung recht lebhaft, und insbesondere in neuester Zeit hat sie ein ziemlich dichtes Eisenbahnnetz erhalten. Eine große Längsbahn läuft von Genf über Lausanne, Bern und Luzern und Zürich zum Bodensee und zur Arlbergbahn. Die Querlinien sind folgende: 1. Die Bahn Vallorbe—lausanne; sie führt von Dijon in Burgund durch den Jura ins obere Rhonetal und durch die Simplonbahn nach dem Langensee. Sie verbindet dadurch Frankreich einerseits und die Westschweiz und Oberitalien anderseits. 2. Die Linie (Basel—)Olten — Luzern. Hier schließt die Gotthard- bahn an; sie verknüpft Italien mit dem rheinischen Westen Mitteleuropas. 3. Nicht mehr der Flachschweiz angehörig ist die dritte Querlinie; sie zieht vom Bodensee im Rheintale aufwärts bis über Chur hinaus und führt als Albnlabahn nach dem Engadin; ihre Fortsetzung nach Italien ist geplant. Siedelungen. Lausanne am Genfer See, Fremdenstadt und Handelsplatz in Wein und Käse. Nö. davon Fr ei bürg und Bern, dieses die Bundeshaupt- stadt und Sitz namhafter Weberei, Strohflechterei, Holz- und Lederwarenbereitung, 80000 Einw. Basel am Rheinknie, zweitgrößte Stadt der Schweiz, 130000 Einru., mit großem Reichtum und bedeutender Seidenweberei. Am Nordende des Züricher Sees Zürich, größte Stadt der Schweiz, 200000 Einw., Mittelpunkt der Baumwollindustrie der Nordostschweiz und Hauptplatz der schweizerischen Seidenfabrikation, auch geistiger Mittelpunkt der Deutschen Schweiz. Nördlich davon Winterthur, eine Hauptstätte des Maschinenbaues. Die größeren Siedelungen liegen an den Stellen, wo wichtigere, aus den Alpen kommende Straßen auf die große Längsstraße treffen. 3. Die Hochschrveiz. Am Langensee (Lago Maggiore), dessen nördlichster Teil noch zur Schweiz gehört, und am Luganer See herrscht Mittelmeerklima, reifen Weizen, Mais, Trauben, Oliven, Zitronen, Mandeln und Pfirsiche.
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