1907 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Seydlitz, Ernst von, Rohrmann, Adolf
- Auflagennummer (WdK): 10
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Die Schweiz.
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2. Die Schweizer Hochfläche ist eine hügelige Mulde zwischen den
Alpen und dem Schweizer Jura. Sie ist fruchtbar und dicht bevölkert.
3. Der Schweizer Iura ist eine Abzweigung der Westalpen, der steil
nach der Schweiz, in sanften Wellen nach Frankreich sich abdacht. In
vielen Windungen fließt sein Hauptfluß, der Doubs [du], der Burgun-
dischen Psorte zu und dann südwestlich zum Rhone.
Von der Zierde des Landes, den klaren Alpenseen (f. Bild 11), den § 35.
Läuterungsbecken der Flüsse, die ihre zahlreichen Sinkstoffe bei ihrer Ein-
münduug ablagern und so die Seen immer mehr zuschütten, sind die
größten und schönsten: 1. der halbmondförmige Genfersee1 (580 qkm),
2. der Brienzer und 3. der Thuner See, getrennt durch eine Landenge,
auf der das prächtige Jnterlaken (inter lacus) liegt, 4. Vierwaldstätter
See2, die Stätte der Tellsage, den die vier ältesten Kantone, Uri, Unter-
walden, Luzern und Schwyz, umgeben, 5. der Züricher See und-
W-ftfce&see, 6. der Bodenfee^ (540 qkm groß, 250 m tief).
Die Schweiz entwässert nach vier Richtungen und drei verschiedenen § 36.
Meeren: nach N zum Rhein, nach No zur Donau, nach 3 zum Po und
nach Sw zum Rhone.
Der Rhein entspringt am St. Gotthard und westlich vom Splügen,
biegt nach dem Zusammenflusse der Quellflüsse nach N um und
ergießt sich durch ein breites, fruchtbares Tal in den Bodensee, den er 'r;
westlich von Konstanz durch- den doppelzipflmn Untersee verläßt. Bei
Schaffhausen bildet er den berühmten Rheinfall (mit den oberen Strom- 90 fr1
schnellen etwa 30 m) und durchbricht, nach W gewendet, den Jurazug. Er
bildet die Schweizer Grenze gegen Liechtenstein, Österreich und meist auch
gegen das Deutsche Reich. Zwischen Schaffhausen und Basel nimmt er von
8 die Aare auf, die am Finsteraarhorn entspringt und den Brienzer und
Thuner See durchfließt, dann vor der Mitte des Schweizer Jura nach
No umbiegt und hier die Gewässer dieses Gebirges von links ausnimmt.
Von rechts fließt ihr, vom St. Gotthard durch den Vierwaldstätter See,
die Reuß und aus den Glarner Alpen, dem Walensee und Züricher See
die Limmat zu.
Zur Donau fließt der das herrliche Hochtal Engadin durchströmende
Inn, nach 3 zum Po der am St. Gotthard durch den Lago Maggio-re
(Langensee) fließende Tessin, und der westlich am (At. Gotthard ent-
quellende Rhone sammelt die Wasser der Penninischen und Berner
Alpen, um sie durch den Genfer See nach Frankreich zu führen.
^ Fast drei Viertel der Bevölkerung sprechen Deutsjch, die anderen Teile § 37.
Französisch und Italienisch. — Die herrlichen Alpenweiden oder Almen
fördern die Rindviehzucht und Milchn'irtschalt, die große Mengen von
Schweizerkäse liefert. Auf der breiteren, anbaufähigen Hochebene ge-
™ u. Stucki Nr. 3. - 2 Wb. Benteli u. Stucki Nr. 4. - s Wb. Lehmann
Nr. 32, Gechbeck u. Engleder Nr. 9.
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