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1. Landeskunde des Deutschen Reiches - S. 50

1907 - Breslau : Hirt
50 C. Länderkunde. Ihre weiten, flachen, im Durchschnitt etwa 70 m tiefen Becken ^ sind mit dem Geschiebelehm der Gletscher überlagert. Während »der nach der Eiszeit traten Senkungen ein und veränderten die Verbindungswege zum Ozean. Die alte, durch die schwedischen Seen bezeichnete Pforte schloß sich, und die Ostsee wurde du süßer Binnensee, der nach Nw verschiedene Abflüsse hatte. Eine Senkung zwischen Jütland und Schweden verwandelte endlich diese Ausflußwege in die Meeresstraßen Sund (4 Km), Großer Belt und Kleiner Belt. So wurde die Ostsee ein Mittelmeer oder Binnenmeer. Die geringe Tiefe der Meereszugänge2 verhindert ein stärkeres Zuströmen des schwereren Ozean- Wassers, und der Zufluß des Süßwassers ist bedeutender als seine Verdunstung. Darum ist der Salzgehalt an der Oberfläche sehr gering3. Im nördlichen Bosnischen Busen ist das Wasser sogar trinkbar. Infolgedessen bildet sich oft eine Eisdecke auf der Oberfläche. Dadurch wird das Klima der Randländer kühler und die Schiffahrt, besonders lange im N und 0, unterbrochen. Im deutschen Anteile vereisen die Seebuchten nur kurze Zeit, lange dagegen die weit ins Festland hineinreichenden Binnenhäfen. § 77. b) Die deutsche Ostseeküste besitzt einen auffallenden Wechsel der Formen. Sie ist im W reich ausgestaltet. Im ganzen verläuft sie in drei großen Bogenlinien. Diese sind: 1. die inselreiche Südwestbucht vom Ostpunkte Jütlands bis zur Insel Rügen. Ihr sind an der Ostküste zahlreiche lange und schmale Buchten, Forden, und an der Nordküste unregelmäßig gestaltete, kleinere Buchten eigentümlich, die in Mecklenburg und Pommern Bodden heißen. 2. die inselarme Pommersche Bucht von Rügen bis Rixhöft. 3. der insellose Doppelbogen der Preußischen Bucht von Rixhöft bis zur russischeu Grenze, der einförmigste Teil der deutschen Ostseeküste. § 78. Die Ostseeküste ist zwar meist eine Flachküste, liegt jedoch höher als die der Nordsee. An einigen Stellen steigen sogar die Reste des Grundgebirges aus Kreidegestein klippenartig steil empor, so Stubbenkammer zu 125 m. Weite Strecken sind auch durch Dünen gegen das Anstürmen des Binnenmeeres ge- schützt, dem die Gezeiten (Ebbe und Flut) nur im Sw und auch hier nur in dürftigster Weise beschert find. Eigentümlich sind der preußischen Ostseeküste die Nehrungen. Das Vor- herrschen südwestlicher und westlicher Winde bewirkt an der hinterpommerschen und preußischen Küste ein schräges Auflaufen der Wellen. Dadurch werden die abgelagerten Sande und gröberen Geschiebe nach 0 weitergetragen und bilden allmählich schmale Landzungen, die sich von einem westlichen Ufervorsprung zu einem östlichen ausstrecken, besonders wenn eine aus der Eiszeit stammeude Erhöhung des Meeresbodens vorhanden war, wie bei der Frischen und der Kurischen Nehrung. Der an sie angespülte Dünensand wird vom Winde über ihnen auf- gehäuft. So nehmen sie an Höhe und Festigkeit zu und trennen allmählich seichte Strandseen, Haffe, vom Meere ab: die Frische Nehrung das Frische Haff^, die Kurische Nehrung^ (f. Bild 42) das Kurische Haff. 1 Nur wenige Stellen liegen unter —2u0 m, die tiefste Stelle ist —425 m. 2 Die größte Zugangstiefe beträgt 40 m. — 3 Er beträgt im Durchschnitt nur 0,7 o/0. ^ Haff Meer. Frisches Haffsüßes Meer. s Die Kurische Nehrung ist 100 km lang und meist nicht 2 km breit. Das Memeler Ties ist 0,5 km breit.
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