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1. Allgemeine Erdkunde - S. 34

1907 - Halle a. S. : Schroedel
— 34 — häufig Steinkohlenlager vorkommen. Die unterste Schicht ist der Kohlenkalk (so genannt, weil der Kalk zur Kohlenformation gehört, nicht wegen Beimengung von Kohle), und auf ihm liegt das produktive Kohlengebirge, das zwischen Schichten von Kohlen- sandstein und Kohlenschieser Flöze von Steinkohlen enthält. Der Kohlenkalk ist eine marine Bildung, also aus Ablagerungen des Meeres entstanden, die übrigen Schichten hingegen sind Strand- bildungen. Die Kohlen sind aus Bäumen umgebildet, welche meistens riesige Schachtelhalme, Baumsarue oder sog. Siegelbäumen und Schuppenbäumen (Lepidodendren) waren und an den Küsten der Meere dichte, sumpsige Wälder bildeten. — Die schichtweise Wiederholung von Kohlenflözen deutet darauf hin, daß die betreffenden Gebiete mehrmals von Meeren überflutet wurden, welche die in der trockenen Zwischenzeit üppig ausge- schlossene Vegetation unter Schlamm und Sandmassen begruben. Die meisten Kohlenlager finden sich an den Ufern einstiger (sog. karbonischer) Meere (Ober- und Niederfchlesieu, Westfalen, Belgien, England und Nordamerika), andere dagegen an den Küsten von srüheren kontinentalen Seebecken (Böhmen, Saarbrücken). Am Ende der Karbonzeit fanden auf der Erde große tektonische Ver- änderungen mit bedeutender Gebirgsbildung statt. Damals sind wahrscheinlich gewaltige Gebirge entstanden, die den größten der Jetztzeit an Höhe und Ausdehnung nicht nachstanden. Sie wurden aber in den folgenden Zeiten meistens wieder abgeräumt und sind uur in Resten erhalten. Auch quollen in der Karbonzeit und in der folgenden Periode riesige Mengen von eruptiven Gesteinen hervor, und neben Graniten entstanden vor allem Porphyrmassen. 5. Perm oder Dyas.*) Der erste Name ist dem System nach dem russischen Gouvernement Perm, in dem es sich über weite Räume ausdehnt, gegeben; den zweiten hat es erhalten, weil es aus zwei Hauptgliedern besteht, dem Rotliegenden und dem Zechstein. Den Karbonschichten liegt zunächst das Rot- liegende aus. Es bildete sich vor allem aus den Trümmern älterer Gebirge und zeigt namentlich groben Sandstein und Konglomerate. Da von fossilen Pflanzenresten sich uur Land- pflanzen im Rotliegeuden vorfinden, daneben aber in ihm Fifche und Amphibien vorkommen, so wird es dadurch als eine Strand- bildung charakterisiert, zu der das Material wahrscheinlich durch die Flüsse herbeigeschafft wurde. Als echte Meeresbildung erweist sich hingegen der das Rotliegende vielerorts bedeckende Zech stein, der aus schwarzem, kupserreichem Schiefer und grauem Kalkstein besteht und als Beweis seines marinen Ursprungs außer fossilen Meerestieren reiche Gips- und Steinsalzlager (Zierenberg bei Berlin, Staßsurt) einschließt. — Harzrand, Thüringer Wald, Sudeten. *) Griech. Zweiheit.
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