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1. Allgemeine Erdkunde - S. 36

1907 - Halle a. S. : Schroedel
— 36 — daß an den Rändern der Täler die helle Kenpernnterlage hervor- scheint. Der Dogger bildet meist die schmale Zone der steilen Abhänge, namentlich die Vorhöhen der Rauhen Alb, während der Malm, ein Heller, fester Kalk, mit seinen weißen Felswänden sich oft mauerartig erhebt und sich dann zum wasserarmen Plateau verbreitert. Der Jura ist aus den Ablagerungen von Meeren entstanden und enthält deshalb zahllose Versteinerungen von Seetieren. In unglaublicher Mannigfaltigkeit birgt er Überreste von Ammoniten und Belemniten. Die Ammoniten, schon in der Triaszeit vor- kommend, waren Kopffüßer mit spiralförmig gewundenem Gehäuse von Linsen- bis Wagenradgröße. Von den Belemniten, die an die heutigen Tintenfische erinnern, sind die fingerförmigen unteren Spitzen ihrer inneren Kalkgerüste sehr häufig gefunden und als „Donnerkeile" bekannt geworden. Die wichtigste Rolle unter den Wirbeltieren der Jurazeit spielen die Reptilien; man hat darum die Juraperiode wohl das „Reptilzeitalter der Erde" genannt. Besonders häufig unter ihnen war der Ichthyosaurus, ein 3—13 m langes Meerreptil von Delphinsorm mit spitzem Kopfe, Rückenflosse und zum Schwimmen eingerichteten Füßen. Auch der Plesiosaurus lebte im Meere; er hatte bei kurzem Leibe einen unverhältnismäßig langen Hals und einen starken Schwanz, so daß er aussah, „als ob man eine Schlange durch den Leib einer Schildkröte gezogen hätte". Namentlich reich an Versteinerungen ist der Solnhofener Schiefer, ein im oberen Jura liegender schieferiger Kalk, der in einer seichten Bucht als Kalkschlamm abgesetzt wurde. In ihm sand man u. a. die Überreste des Pterodaktylus, eines fliegenden Sauriers von Sperlings- bis Rabengröße, der den Übergang von den Reptilien zu den Vögeln darstellt. Auch der durch seine gezahnten Kiefer und durch seinen Schwanz den Fluchechsen nahestehende Urvogel, Archäopterix genannt, wurde in Solnhosen gefunden. Er hatte die Größe eines kleinen Raben. — Schweizer Jura, Deutscher Jura, Weserkette. 3. Kreide. Dieses System umfaßt außerordentlich viele und verschiedene Gesteine. Außer der in den obersten Schichten vorkommenden weißen Schreibkreide (Rügen, Dänemark, Südost- England), die dem ganzen System den Namen gegeben hat, ge- hören zu ihm namentlich die sog. Quadersandsteine (Sächsische Schweiz) und daneben reine Kalksteine, mergelige Kalksteine und Mergel. Man pflegt das ganze System in die untere und obere Kreide zu gliedern. Beide Abteilungen unterscheiden sich wesentlich in den eingeschlossenen Versteinerungen, die in der unteren Kreide an die Juraperiode anschließen, in der oberen dagegen vollständig neue Formen pflanzlicher und tierischer Organismen zeigen. Merkenswert ist besonders, daß in diesem System zuerst Pflanzen auftreten, die den heute vorkommenden sehr ähnlich sind, (echte Nadelhölzer, Magnolien, Tulpenbaum, Eichen, Buchen, Palmen
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