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1. Allgemeine Erdkunde - S. 43

1907 - Halle a. S. : Schroedel
— 43 — Lavastrom und wälzt sich, die Kulturen wie die Wohnstätten der Menschen auf seinem Psade durch seine fürchterliche Glm ver- nichtend, die Abhänge des Berges hinab. In der Regel ist da-- mit die furchtbarste Gewalt der Eruption gebrochen." (Peschel.) Natürlich gehen nicht alle vulkanischen Ausbrüche in der geschil- derten Weise vor sich; äk sind in ihren Erscheinungssormen wie in ihren Verderblicheimvirkungen außerordentlich verschieden. Besonders merkwürdig verlies die Katastrophe, von der im Mai 1902 die westindische Insel Martinique heimgesucht wurde. Nach- dem der Ausbruch der Montagne Pelee am 5. Mai und in den beiden folgenden Tagen so ziemlich in der gewöhnlichen Weise geschehen war, und der Berg sich anscheinend etwas wieder be- ruhigt hatte, stürzte sich ganz plötzlich am Morgen des 8. Mai lawinengleich eine ungeheure, aus Dampf und glühender Asche bestehende und unaufhörlich von Blitzen durchzuckte Wolke die Berghänge abwärts auf die Stadt St. Pierre, die im Nu iu Flamäien stand und mit 30000 Bewohnern in wenigen Minuten vernichtet wurde. Da ein vulkanischer Ausbruch sast immer in der ganzen Um- gebung des Vulkans furchtbare Verheerungen anrichtet, so hat man seit langem auf etwaige Vorzeichen einer Eruption geachtet; allein alle gewonnenen Beobachtungen erwiesen sich nicht als allgemein gültig. In der Umgegend des Vesuvs versiegen nicht selten vor einem Ausbruch die Brunnen; bei den in die Schneeregion aufragenden Vulkanen Islands oder Kamtschatkas schmilzt oft infolge der einer Eruption vorangehenden Erhitzung des Gesteins die Schneedecke des Berges, und noch häufiger künden Erdbeben einen Ausbruch an. Aber alle diese Vorzeichen sind nicht verläßlich, da nicht selten ganz ohne ein solches der Vulkan in Tätigkeit tritt. Bedeutsamer sind schon in dieser Hinsicht die Veränderungen, die durch Hebung des Grundes im Krater vor eiuem Ausbruch zu entstehen pflegen; aber unbedingt sicher wird ein solcher auch durch sie nicht angekündigt. An Auswurfsmaterialien kann eine Eruption vulkanische Asche, Schlacken und Lava hervorbringen; mitunter werden auch von dem nicht vulkanischen Gestein des Untergrundes Bruch- stücke abgerissen und in die Höhe geworfen. Die vulkanische Asche besteht aus seinen, hell- oder dunkelgrau gesärbten Gesteins- teilen, die teils durch Reibung der emporgeschleuderten Schlacken aneinander, mehr aber durch vollständige Zertrümmerung von Gesteinen insolge der Dampsexplosionen gebildet wurden. Sie gibt der aufsteigenden Dampssäule, in der sie mit emporgerissen wird, eine dunkle Färbung. Infolge ihrer Feinheit wird sie oft sehr hoch in die Luft hinaufgeführt (beim Vesuv 1822 über 3000 in, beim Krakatau in der Sundaftraße 1883 noch ganz be- deutend höher). Wegen der Leichtigkeit ihrer einzelnen Teilchen kann ein starker Lustzug sie weithiu verwehen. Im Jahre 512 flog z. B. die Asche vom Vesuv bis Konstantinopel, 1835 vom V
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