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1. Allgemeine Erdkunde - S. 44

1907 - Halle a. S. : Schroedel
— 44 — Coseguina (in Nicaragua) 2000 km in die See hinaus, und die Asche des Krakatau verbreitete sich 1883 über eine Fläche, die fast I1', mal so groß ist als ganz Deutschland, ja die feinsten Teile derselben haben damals jahrelang in außerordentlich hohen Luft- schichten sich gehalten und, die Erde mehrmals umkreisend, eigen- tümliche Dämmerungserscheinungen hwvorgerufen. Die Menge der bei einer Eruption ausgeworfenen ^he ist mitunter ungeheuer groß. Der Vesuv brachte bei seinem eksten bekannt gewordenen Ausbruch 79 n. Chr. so viel Asche hervor, daß die Städte Pom- peji, Herkulanum und Stabiä von einer 3—6 m dicken Schicht bedeckt wurden, und doch ist diese Aschenmenge noch gering im Vergleich mit denjenigen anderer Eruptionen. So wurde z. B. vom Vulkan Gunung Tambora auf der Sundainsel Sumbawa 1815 eine Aschenmenge ausgeworfen, die man auf 100 cbkm schätzt. Da die bei einer Eruption emporgestoßenen Wasserdämpse sich in der Luft verdichten, so stürzen während des Ausbruchs gewaltige Wassermassen aus die Umgebung des Kraters herab; bei Vulkanen, die Schneedecken oder Gletscher tragen, wird außerdem oft durch Abschmelzen der Schnee- und Eismasfen bei einer Eruption sehr viel Wasser erzeugt. So stürzen nach allen Seiten reißende Gie^- bäche vom Berge herab und bilden durch Vermischung mit der vulkanischen Asche verheerende Schlammströme, die später zu vul- kanischem Tuff erstarren. — Außer der sein zerriebenen Asche schleudert der Vulkan auch gröbere Auswürfe empor, die man, je nach der Größe der einzelnen Stücke, als vulkanische Blöcke, vulkanische Bomben (Kopfgröße) und Lapilli oder Rapilli (Nuß- größe) bezeichnet und unter dem Namen Schlacken zusammen- faßt. Sie fallen meistens in der Nähe des Kraters nieder, werden mitunter auch weithin verstreut. So schleuderte der Vesuv 1900 einen Block von 30000 kg Gewicht weit fort, und 1533 warf der Cotopaxi Felsstücke von 3 in Dicke 900 m hoch und 22 km weit. Die kleineren ausgeworfenen Lavaklumpen erstarren gewöhnlich schon in der Luft und nehmen dabei eine gedrehte oder gewundene Form an. (Fig. 23.) Größere kommen in noch glühendem Zustande zur Erde und werden da- bei breitgeschlagen. — Außer den genannten Auswürfen bringt ein vulkanischer Ausbruch aus dem Erdinnern in den meisten Fällen noch glühendflüfsiges Magma, Lava genannt, her- vor. Die Lava ist meist basaltischer oder trachytischer Art, und enthält, solange sie Fig. 23. flüssig ist, große Mengen von Wasserdampf und anderen Gasen. Diese entweichen aus der dünnflüssigen Lava in Blasen, so daß das erkaltete Gestein ziemlich massig und blasenfrei ist. In der zähflüssigen Lava bleiben die Blasen und bewirken in der erstarrten Masse sehr viele Hohlräume. Die größere oder geringere Flüssigkeit der Lava hängt namentlich davon ab, ob die Mineralien, aus denen die Masse besteht, leichter
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