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1. Allgemeine Erdkunde - S. 45

1907 - Halle a. S. : Schroedel
— 45 — oder schwerer schmelzbar sind; sie beeinflußt wieder die Schnellig- feit, mit der ein Lavastrom sich fortbewegt. Man hat Laven beobachtet, die dünnflüssig wie Wasser waren und in der Stunde 20—30 km zurücklegten; andere wieder bewegten sich in dieser Zeit nur 0,5 km fort. Je mehr die Lava erkaltet, desto mehr verlangsamt sich ihr Fortschreiten, das ja außerdem stets von der Neigung der überströmten.bergwand abhängig ist. Die Erkaltung eines Lavastromes geht an der Sohle und an der Oberfläche desselben rasch vor sich, so daß er oft schon wenige Stunden nach seinem Ausfließen betreten werden kann. Das Innere des Stromes bleibt hingegen noch lange glühend und fließt nicht selten aus der erstarrten äußeren Schicht nach unten ab. Aus diese Weise entstehen röhrenartige Höhlungen, deren Decke sreilich oft später einbricht. Die Zeit, welche ein Lavastrom bis zur voll- ständigen Erkaltung braucht, ist sehr verschieden. So war ein im August 1832 dem Vesuv entquollener Strom schon am 17. Ok- tober desselben Jahres vollkommen erkaltet; hingegen wurde 1830 am Ätna bei einem 43 Jahre vorher ausgeflossenen Strome noch das Hervordringen heißer Dämpfe beobachtet. Daß ein Lava- ström im allgemeinen recht lange Zeit bis zur vollkommenen Ab- kühlung gebraucht, rührt daher, daß die zuerst erkaltete äußere Schlackenschale die Wärme schlecht leitet, und daß die ausgestrahlte Wärme teilweise einen Ersatz in der bei der Kristallbildung frei werdenden hat. Die Oberfläche erkalteter Lavamassen zeigt mannig- fache Formen. Kühlt sich ein Lavastrom unter starker Dampf- entwicklung rasch ab, so zerfällt er in einen lockeren Trümmer- Hausen (Blocklava); erfolgt die Erstarrung allmählich, so bildet das immer zäher werdende Magma breite Flächen (Fladenlava); findet dabei vor dem völligen Erkalten noch eine Weiterbewegung statt, so entstehen wunderliche Windungen und Verzerrungen in der Lavamasse (Gekröselava). Aus einem noch nicht völlig er- kälteten Lavastrome bilden sich mitunter durch das heftige Aus- strömen von Wasserdämpfen, welche kleine Lavafetzen mit sich reißen, niedrige Schlackenschornsteine. (Fig. 24.) Die Lavamengen, welche eine Eruption her- vorbringt, sind oft außer- ordentlich groß. Der Skap- tar Jökull auf Island ent- sandte 1783 zw ei Lavaströme, die 80 und 45 km lang waren, und deren Masse man auf 27000 Mill. cbm schätzt. Nach der Art der aus- _ ^ geworfenen Materialien sind die Ausbrüche der Vulkane Oa sehr verfchieden. Beim Ve- suv vollzieht sich die Eruption gewöhnlich in der vorhin
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