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1. Allgemeine Erdkunde - S. 50

1907 - Halle a. S. : Schroedel
— 50 — Bogen von Neu-Seeland nach Neu-Guinea, von dort über Gilolo und die Philippinen nach Formosa, weiter über die japanischen Inseln nach Kamtschatka und über die Aleuten nach Alaska. Vom Eliasberg nach Süden hin liegen viele jetzt erloschene, aber noch am Schlüsse der Tertiärzeit tätige Vulkane., Am Kaskaden- gebirge beginnt wieder die Reihe der tätigen Vulkane und zieht sich, mit einigen Unterbrechungen, über Mexiko, Zentralamerika, Ecuador, Peru und Chile bis ins südliche Patagonien hin. Das Innere des so umrandeten Beckens hat in der Mitte die Riesen- vulkane der Hawaii-Inseln und außerdem noch wenige radial verlausende Vulkanreihen (Japan—ladronen, Neu-Seeland—sa- moa), ist aber im allgemeinen arm an tätigen Vulkanen (von den unterseeischen abgesehen). Außer dem Großeu Ozean haben noch das Mittelmeer, das Karibische Meer und die Sundasee an ihren Küsten Vulkanreihen. Die Ränder des Atlantischen und des Indischen Ozeans (abgesehen von den Antillen bezw. von den Sundainseln) sind arm an Vulkanen. Da die Mehrheit der Vulkane an den Meeresküsten liegt, so hat man früher unter Be- rücksichtigung der wichtigen Rolle, die der Wasserdamps bei den Eruptionen spielt, daraus gefolgert, daß die Nähe des Meeres eine wesentliche Bedingung für das Entstehen von Vulkanen sei. Dieser Annahme widerspricht nicht die Tatsache, daß in Mittel- europa eine Kette von erloschenen Vulkauen sich von der Auvergne bis nach Böhmen hinzieht; denn auch diese Linie war früher Küste alter Meere. Das Irrige dieser Anschauung wurde aber erkannt, als man in Tienschan, also im Herzen der asiatischen Landmasse, in der Mandschurei 800 Km von der Küste und in Zentralasrika tätige oder doch erst vor kurzem erloschene Vulkane sand. Nicht die Nähe des Meeres, sondern das Vorhandensein großer Bruch- spalten in der Erdrinde ist für das Entstehen von Vulkauen bedingend. Solche Brüche ziehen sich häusig an der Küste der Kontinente hin und sind bestimmend gewesen für die Verbreitung der Meere, und darum kann die Häufung der Vulkaue an der Meeresküste nichts Auffälliges haben. Daß Vulkane an der Küste des Atlantischen Ozeans — mit Ausnahme Westindiens und Mittelafrikas — fehlen, kommt daher, daß die Küsten von alten Schollen und nicht, wie die des Großen Ozeans, von jungen Faltengebirgen gebildet werden. Die Bedeutung der großen Bruch- linien für die Entstehung von Vulkanen wird dadurch deutlich erwiesen, daß an der großen Grabenversenkung, die von Syrien über das Tote und das Rote Meer zum Nyassa-See zieht,> neben vielen erloschenen einige noch heute tätige Vulkane liegen. (Fig. 27.) Wo mehrere Bruch linien sich kreuzen, entstehen ost ganze Gruppen von Vulkanen (Azoren, Kanarische Inseln u. a.). Über unterseeische Vulkane hat jtnan naturgemäß wenige Beobachtungen machen können. Daß aber dem Meeresboden vulkanische Ausbrüche keineswegs gefehlt haben, zeigt einesteils die Menge lockeren Auswurfsmaterials in den Tiefseeablagerungen,
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