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1. Allgemeine Erdkunde - S. 53

1907 - Halle a. S. : Schroedel
53 aber auch solche, die unzweifelhaft von einer unter der Erd- oberfläche liegenden Stelle ausgehen, und diese sich mehr oder weniger ruckweise äußernden Erschütterungen nennt man Erd- bebe n. ' Die Wirkungen, welche ein Erdbeben hervorruft, sind je nach seiner Stärke und Dauer außerordentlich verschieden. Mit- unter sind die Stöße so schwach, daß nur eigens zu ihrer Beob- achtung hergestellte, sehr empfindliche Instrumente (Seis- mographen*) von ihnen beeinflußt werden. Häufig ist die Er- schütterung so stark, daß Bäume und Sträucher schwanken, Häuser Risse erhalten oder wohl gar einstürzen und Menschen zu Boden geworfen werden. In einzelnen Fällen ist die Wirkung eines Erdbebens so surchtbar, daß wohl kein anderes Naturereignis in gleichem Maße Zerstörungen zu verursachen und Schrecken zu verbreiten vermag. In wenigen Minuten werden dann ganze Ortschaften zerstört, im Erdboden bilden sich Risse und Spalten, und größere Erdschollen versinken in die Tiefe; Tausende von Menschen finden einen schrecklichen Tod. Bei dem Erdbeben in Lissabon am 1. Nov. 1735 wurden in 6 Minuten mehr als die Hälfte sämtlicher Häuser zerstört, wobei mehrere tausend Menschen umkamen; der Quai am User des Tajo sank in die Tiefe und riß weitere Tausende, die sich dorthin geflüchtet hatten, mit hinab. In Japan wurden am 28. Oktober 1891 bei einem Erdbeben über 7000 Menschen getötet, über 17 000 verivundet und sast 200000 Gebäude ganz, über 70000 teilweise zerstört. In Südamerika sanden allein 1868 über 70000 Menschen durch Erdbeben ihren Tod. Erst in jüngster Zeit, am 18. April 1906, wurde die prächtige Stadt San Franziska durch ein Erdbeben mit nach- folgender Feuersbrunst sast gänzlich vernichtet, und wenige Monate später, am 16. August 1906, erlitt Valparaiso in Chile ein ähnliches Schicksal, desgleichen im Januar 1907 Kingston auf Jamaika, Die Wirkungen, welche ein Erdbeben an den verschiedenen Orten des erschütterten Gebietes hervorruft, sind sehr ungleich. Sie werden namentlich bedingt durch die Art der Bewegung, welche der Erdboden an den einzelnen Stellen des E" a ^ betroffenen Bezirks macht, und diese Bewegung ist wieder abhängig von der Entstehung und Fortpflan- zung des Stoßes. Je- der Erdstoß geht aus von einer Stelle unter der Erd- oberfläche,dem Erdbebenzen- trum oder richtiger, da es Figur 28. Gr. seismös, Erschütterung. \
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