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1. Allgemeine Erdkunde - S. 57

1907 - Halle a. S. : Schroedel
— 57 — inistand e ist, für jedes Beben die Ursache bestimmt anzugeben Das ist aber in vielen Fällen bis jetzt noch nicht möglich. Teebeben und Erdbebenfluten. Ahnliche Erschütterungen, wie sie ein Erdbeben im sesten Lande hervorruft, erleiden auch die Wassermassen der Meere. Man nennt sie Seebeben. Sie entstehen durch Ausbrüche unterseeischer Vulkane oder durch Lagerungsstörungen im Meeresboden. Die Stöße pflanzen sich vom Meerboden durch das Wasser fort und werden auf zufällig vorüberfahrenden Schissen auch als solche empfunden, mitunter so stark, daß sie den Eindruck hervorrufen, als sei das Schiff auf ein Riff aufgefahren. Ein donnerartiges, unterseeisches Getöse pflegt die Erscheinung zu begleiten, indes Wellenbewegungen oft gänzlich fehlen. — Ruft ein Seebeben im Meeresspiegel und an den Küsten nur geringe Bewegungen des Wassers hervor, so sind im Gegensatz dazu die sog. Erdbebenfluten von außerordentlich vernichtender Wirkung. Bei ihnen tritt in der Regel das Meer erst weit von der Küste zurück, um dann in ungeheurer Welle mit unglaublicher Gewalt zum User zurückzufluten und dieses zu verheeren. Dieser schreckliche Vorgang pflegt sich mit kurzen Pausen mehrmals zu wiederholen. Die Erdbebenfluten verbreiten sich meist mit ungemeiner Schnelligkeit über die größten Ozeane. So lief die ungeheure Flutwelle, welche durch den letzten Krakatau- Ausbruch 1883 erzeugt wurde, und die an den benachbarten Küsten Javas und Sumatras reichlich 20 m hoch war, um Süd- afrika herum bis nach dem Kap Hoorn in Südamerika; sie legte die 14000 km lange Strecke in 17 Std. zurück und hatte noch beim Kaplande in Afrika eine mittlere Geschwindigkeit von 700 km in der Stunde. 8. Strcrndverl'cbtebitvtcjen. Wir haben gesehen, daß die Erdbeben in ruckweisen Ver- schiebungen von Teilen der festen Erdrinde bestehen. Die Wir- kungen dieser plötzlichen Erschütterungen bemerken wir als Stöße oder Schwankungen; aber nach dem Beben können wir Lagen- Veränderungen der Erdschollen in der Regel nicht erkennen. Im Gegensatz zu den Erdbeben kommen auch Bewegungen großer Teile der Erdkruste vor, von denen uns nur die eintretenden Lagenveränderungen Kunde geben, während wir die Bewegungen selbst nicht unmittelbar verspüren. Diese Krustenbewegungen bestehen in Aufwölbungen oder Senkungen großer Erdschollen und erfolgen äußerst langsam, so daß man sie als säkulare*) Hebungen und Senkungen bezeichnet. Sie sind im Innern des Landes wegen des Fehlens von Vergleichungspunkten überaus schwer zu erkennen, aber an den Küsten durch Verschiebung der Strandlinie deutlich bemerkbar. *) Von lat. saeculum. Jahrhundert.
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