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1. Allgemeine Erdkunde - S. 61

1907 - Halle a. S. : Schroedel
— 61 — Folgen der Änderungen, die die Eigenwärme der Erde betreffen. Da sie aus dem Innern der Erde heraus entstehen, so faßt man sie wohl unter der Bezeichnung „endogene Vorgänge" zusammen. Ihnen gegenüber stehen die Erscheinungen, welche von außen her eine Umgestaltung der Erdrinde bewirken, und die man deshalb „exogene Vorgänge" nennt. Fast alle haben ihre letzte Nr- sache in den Wirkungen der Sonne aus die Erdoberfläche. Teil- weise werden sie durch direkte Einwirkung der Sonnenstrahlen hervorgerufen, zum andern Teile aber durch die von der Sonne wieder veranlaßten Bewegungen des Wassers und der Luft bewirkt, wobei chemische Prozesse und Wirkungen der Schwerkraft gleichfalls tätig sind. Die wechselnde Erwärmung und Abkühlung läßt in Verbindung mit chemischen Vorgängen die Gesteine an der Erdoberfläche verwittern, die entstandenen Trümmer stürzen unter dem Zuge der Schwerkraft hinab oder werden vom Winde, vom strömenden Wasser oder vom Eise abwärts geführt und helfen dabei wieder in mannigfaltiger Weise andere Stellen der Oberfläche zerstören, bis sie endlich abgelagert werden und vor- läufig zur Ruhe gelangen. Selbst das einsickernde Regenwasser untergräbt und zerstört nicht selten die oberen Schichten der Erdrinde. Die exogenen Vorgänge, deren Resultate sich als Zerstörung, Abfuhr und Ablageruug darstellen, gleichen allmählich die Un- ebenheiten der Erdrinde aus, indem sie die Erhöhungen abtragen und die Vertiefungen auffüllen. Wenn wir im folgenden die einzelnen Vorgänge nacheinander betrachten, fo ist dabei von vornherein festzuhalten, daß sie meistens sich gegenseitig ergänzen, und daß bei jedem Vorgange Zerstörung und Aufbau eng mit- einander verbunden sind. Nur die Verwitterung an sich wirkt ausschließlich zerstörend, wenn sie auch zugleich das Material zu neuen Ablagerungen schafft. 1. Verwitterung. Wo das Gestein frei an der Erdoberfläche liegt oder von nur dünnen Erd- oder Pflanzendecken überlagert ist, wird es von Temperaturschwankungen der Tages- und Jahreszeiten be- einslußt. Wenn auch diese Schwankungen das Gestein nur bis zu geringer Tiefe hinab berühren, fo genügen sie doch, eine Ver- änderung der obersten Schichten hervorzurufen. Mit jeder Steigerung der Temperatur dehuen diese sich aus, und bei ab- nehmender Erwärmung ziehen sie sich wieder zusammen. Da aber die tieferen Schichten diese Bewegungen wegen ihrer gleich- bleibenden Temperatur nicht mitmachen, so müssen Spannungen im Gestein entstehen, die endlich parallel zur Oberfläche laufende Sprünge erzeugen und ein Abblättern der oberen Schichten be- wirken. Jede durch Abkühlung bewirkte Zusammenziehung der oberen Gesteinsschichten verursacht außerdem in diesen Partien V
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