Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Allgemeine Erdkunde - S. 72

1907 - Halle a. S. : Schroedel
— 72 — strecken des Flusses, ohne jedoch einzeln aus diese beschränkt zu sein, da örtliche Verhältnisse mancherlei Änderungen in der Arbeitsleistung des fließenden Wassers bedingen können. d. Die Fluszerofion. Die Flüsse fließen in Rinnen dahin, die sie sich in der Regel selbst ausnagen. Die Gruudform des Flußbettes ist eine Rinne, die im Oberlause einen V-förmigen, im Unterlauf einen ^-ähnlichen Querschnitt zeigt. Im Oberlaufe des Flusses wirkt das Wasser vorwiegend erodierend, und zwar ist die Ausnagung viel mehr nach der Tiefe zu als nach den Seiten hin gerichtet. Die Uferwände werden nur von der durch den Wasserstoß verursachten Reibung angegriffen, und dazu ist der Stoß des dahinfließenden Wassers nieist nicht un- mittelbar gegen das User gerichtet. An der Ausnagung der Sohle wirkt aber außer der Reibung des Wassers vor allem die schon bei der Abspülung gekennzeichnete Korrosion des Untergrundes durch die von der Strömung bewegten größeren und kleineren Gesteinstrümmer mit. Der Betrag der Korrosion durch Trümmer hängt ab von der Beschaffenheit und besonders von der Beweg- lichkeit dieser durch die Strömung. Größere Gesteinsstücke, sobald sie noch sortbewegt werden, greifen die Sohle mehr an als feine Sinkstoffe; nur massenhaft eingelagerte große Blöcke, die sür gewöhnlich im Flußbette festliegen, schützen gewissermaßen die sohle gegen Erosion und beschleunigen eine seitliche Ausnagung des Bettes. — Die vom Wasser in rollende Bewegung versetzten Stücke des Flußgerölls werden durch das Anprallen aneinander und an den Untergrund allmählich zu Kies und Sand zerrieben und gelangen meist nur in dieser Form in den Unterlauf des Fluffes. Hier ist ihre Fortbewegung infolge der verlangsamten Strömung sehr verringert, und darum können sie die Sohle des Bettes weit weniger angreisen. Dazu kommt, daß die meisten Flüsse in ihrem Unterlaufe mehr Sinkstoffe absetzen als fortschaffen, so daß das Flußbett am Boden nicht vertieft, fondern oft erhöht wird. Darum muß die gegen die Mündung hin vermehrte Wasser- masse die Uferwände stärker angreifen als im Oberlaufe und sie unterhöhlen und zum Einsturz bringen. Das wird noch dadurch erleichtert, daß die Ufer am Unterlaufe gewöhnlich weniger feste Massen sind als im Oberlaufe, und bei Flüssen in höheren Breiten kommt noch die Mitwirkung des treibenden Eises hinzu. So erhält das Flußbett im Querschnitt statt der V-Form des Ober- laufes allmählich im Unterlaufe die L-!-Form. Die Erosion wird außer durch die Stromstärke und die Art und Menge des Gerölles in hervorragender Weise durch die Besch assenheit des Gesteins beeinflußt, in welches die Fluß- rinne eingegraben wird. Die mechanische Korrosion greift weiches Gestein viel mehr an als harte Schichten, und dadurch entstehen in der Sohle und in den Wandungen des Flußbettes Einbuchtungen und Erhöhungen. Ahnliche Erscheinungen ruft — wenn auch in geringerem Maße — die sog. chemische Korrosion durch Auflösung
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer