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1907 -
Halle a. S.
: Schroedel
- Autor: Techter, W.
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Höhere Schule, Lehrerseminar
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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ja meist Uferlandschaften aus lockerem Boden haben, in dem sie
ihr Bett ohne große Schwierigkeiten seitwärts verschieben können.
Um diese Erscheinung verständlich zu machen, ist es nötig, noch
ein paar Worte ergänzend über die Wasserbewegung in den Fluß-
rinnen nachzutragen.
Infolge der Reibungswiderstände nimmt die Wassergeschwindig-
keit im Flusse von den Usern zur Mitte und von 'unten nach
oben hin zu, erreicht jedoch wegen des Lustwiderstaudes deu
höchsten Wert nicht an der Oberfläche, sondern etwas unter der-
selben. Die größte Oberflächengeschwindigkeit findet sich immer
über der tiefsteu Stelle der Flußsohle. (Fig. 34.) Verbindet man
Figur 34.
Linien gleicher Geschwindigkeit im Querschnitt eines Flusses.
die Stellen größter Oberflächengeschwindigkeit im Flußlaufe mit-
einander, so erhält man den Strom strich, unter dem im
allgemeinen auch die tiefste Furche, der Talweg, liegt. Es folgt
aus dieser Verteilung der Wassergeschwindigkeit, daß bei niedrigem
Wasserstande im Stromstrich mehr Wasser abfließt als an den
Rändern, und daß umgekehrt bei Hochwasser
jenem mehr Wasser zugeführt wird als diesen.
Darum ist der Wasserspiegel der Flüsse keine
vollständig ebene Fläche, sondern zeigt, je
nach der mitgeführten Wassermenge, im
Querschnitt eine schwach konvexe oder konkave
Form.
Da das Wasser beim Weiterfließen stets
über den tiefsten Punkt des Bettes am
schnellsten dahineilt, so wechselt der Strom-
strich von der einen zur anderen Flußseite.
Mit der Geschwindigkeit der Wasserbewegung
wächst aber anch die Fähigkeit zu erodieren,
und so wird die dem Stromstrich nahe
liegende Userseite stärker angegriffen als die
andere. Der Fluß macht schlangenähnliche
Windungen und hat an der konkaven
Seite seiner Ufer stets größere Tiefe als
Figur 35. an der konveren (Figur 35). Das konkave