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1. Allgemeine Erdkunde - S. 77

1907 - Halle a. S. : Schroedel
auf der Sohle des Flußbettes ablagert und diese als Geröll, Kies oder Sand bedeckt. Es gelangt durch Abspülung und Ab- stürz in die fließenden Gewässer und wird außerdem von diesen selbst durch Erosion der Wandungen des Bettes massenhaft ver- mehrt. Zu seiner Fortbewegung 'ist größere Stromstürke erforder- lich, wie sie namentlich das starke Gefälle der Gebirgsbäche und das Hochwasser auch in Niederungsflüssen erzeugt. Darum muß das gröbere Geröll in der Regel schon im Oberlaufe der Flüsse liegen bleiben, und nur Kies und Sand gelangen bis in die Ebene und zur Mündung. Sie bilden im Flußbette größere und kleinere Bänke, von denen das Material durch die Strömung vom oberen Ende sortgerollt und am unteren Ende angesetzt wird. So wandern diese Bänke allmählich stromabwärts. Nur wo die Bänke so hoch aufgeschüttet wurden, daß sie den Wasserspiegel erreichten und durch Vegetation befestigt werden konnten, bleiben sie als Auen längere Zeit an ihrer Stelle liegen, werden aber auch dann durch Hochwasser immer gefährdet. d. Die Deltas. Mit dem Namen Delta bezeichnet man das von einem Flusse vor seiner Mündung, also außerhalb seines eigentlichen Tales, angeschwemmte Land, das flächenartig auf einer anderweitigen Grundlage aufgelagert ist. Da der Name von der einem griechischen J ähnlichen Mündung des Nils her- genommen ist, so hielt man früher bei der Belegung eines an- geschwemmten Gebietes mit dem Namen Delta die Gabelung des Flusses in zwei oder mehrere Arme und die Dreieckssorm des von ihnen umschlossenen Landes sür wesentlich. Die Flußgabelung ist aber nur ein nebensächlicher Vorgang, der oft lediglich davon abhängig ist, daß der überlagerte Untergrund zufällig Uneben- heiten hatte, oder daß durch Einwirkung des Meeres die Sedi- mentablagerung ungleichmäßig erfolgte. Die Gabelung fehlt bei manchen Deltas lz. B. Ebro), während anderseits Flüsse mit ge- teilten Mündungen überhaupt kein Neuland bilden. Darumsieht man eine Flußgabelung nicht mehr als ein wesentliches Merkmal eines Deltas an. Die Entstehung eines Deltas ist von mehreren Faktoren abhängig. Vor allem ist dabei erforderlich, daß ein Fluß reich- lich Sedimente bis an seine Mündung mitbringt, und daß er sich in ein verhältnismäßig ruhiges Gewässer ergießt, welches die abgelagerten Massen nicht gleich wieder zerstört und fortführt. Die größeren Flüsse bringen ihrer im Unterlause geringen Strom- eschwindigkeit wegen vorwiegend nur Schlamm und seinen Sand is an ihre Mündung; kleinere Küstenflüsse mit starkem Gefälle schaffen auch gröberes Geröll ins Meer. Die im Wasser schweben- den oder aus der Flußsohle sortgeschobenen Sinkstosfe kommen bei der Mündung des Flusses zur Ruhe, die gröberen zuerst, die feineren in weiterer Entfernung. Die Ablagerung der im Wasser schwebenden Stoffe wird besonders dadurch beschleunigt, daß Schlamm aus Salzwasser sehr viel schneller zu Boden sinkt als
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