1907 -
Halle a. S.
: Schroedel
- Autor: Techter, W.
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Höhere Schule, Lehrerseminar
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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schiffbar sind. Schwemmlandsküsten sind sehr schwer
zugänglich, wenn große Flußmündungen fehlen oder
gar Dünenketten an ihr sich hinziehen (Eiserne Küste
Weft-Jütlands, Küsten der Landes und Südwestafrikas).
Längsküsten zeigt namentlich der Große Ozean, Querküsten
hingegen der Atlantische. Die geschlossene Gestadeform der Längs-
küste bezeichnet man deshalb wohl (nach Sueß) als pazifischen,
die wechselreiche der Querküste als atlantischen Küstentypus.
Während die endogenen Vorgänge die Küstenumrisse im
großen bestimmen, ist der Verlaus der Küsten im einzelnen das
Resultat exogener Wirkungen. Diese bilden in der Hauptsache
zwei Küstenformen heraus:
a) Glatte Küsten. Sie sind ein Erzeugnis der Meeres-
arbeit und mit ihrem in gerader Linie oder flachen Bogen sich
hinziehenden Verlauf und ihrer Armut an Inseln besonders
häufig an Flachküsten. (Küste der Landes in Frankreich, deutsche
Ostseeküste). Ihre besonderen Formen an der Flachküste sind die
Dünen-, Haff- oder Lagunen- und die Boddenküste
(Jütland,pommerfcheuud preußische Küste, Küste Rügens). Eine von
der Gezeitenströmung durchbrochene Dünenküste zeigt oft als
Doppeltste hinter dem glatten Verlauf der äußeren Linie eine
nicht selten mit Buchten versehene Wattenküste, deren Strand bei
der Ebbe srei vom Wasser ist, von der Flut aber überspült wird.
(Deutsche Nordseeküste.)
b) Gebuchtete Küsten. Sie haben tief in das Land ein-
schneidende Buchteu, die ihrer Form nach entweder lang und
schmal, trichterförmig oder rnnd sind. Die eigenartigsten Buchten
sind die Fj orde, die wegen ihrer Merkwürdigkeit und ihrer großen
Bedeutung für die Erschließung sonst sast unzugänglicher Küsten-
landschasten, z. B. Norwegens, eine ausführliche Besprechung
verdienen und diese nachträglich in einem kleinen besonderen Ab-
schnitte erhalten mögen. Den Fjorden ähnlich sind — außer
den Föhrden an Jütlands Ostküste — die trichterförmigen Rias
(Galizien, Bretagne, Südwestirland). Sie sind unterseeische Fort-
setzuugen von Tälern des Landes, die sich nach dem Meere hin
allmählich vertiefen. Wenn sie demnach als untergetauchte Täler
angesehen werden können, so ist doch wohl ihre Vertiefung und
eigentliche Ausgestaltung ein Werk der Meeresarbeit. Eine Ab-
art der Riasbuchten sind die langestreckten Buchten an Dalma-
tiens Küste, die als untergetauchte Längstäler tiefer sind denn
ihre quergerichteten Verbindungen mit dem Meere. Rund-
buchten sind entweder vom Meere eingenagt (Pyrenäen-Halbinsel,
Seinebucht), oder sie sind Einbruchsfelder (Westküste Italiens).
4. Die Morde.
a) Charakteristische Eigentümlichkeiten. 1. Die
Fjorde finden sich fast nur in höheren Breiten (über 40°) und