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1. Allgemeine Erdkunde - S. 131

1907 - Halle a. S. : Schroedel
— 131 — antarktischen Meeren hauptsächlich aus den Kieselpanzern der Diatomeen gebildet ist (Diatomeenschlamm). — Mit der Tiese des Meeres erhöht sich der Kohlensäuregehalt des Wassers, und da außerdem der zunehmende Druck das kohlensäurehaltige Wasser noch mehr kohlensauren Kalk ausnehmen läßt, als unter dein ge- wohnlichen Luftdruck, so werden die niederfallenden Kalkschalen in mn so stärkeren: Grade aufgelöst, je tiefer sie sinken. So er- klärt, es sich, daß der Meeresboden bei mehr als 5000 m Tiefe höchstens noch 10% organische Bestandteile enthält, dagegen vor- wiegend aus Tiefseeton besteht. Dieser ist meist rot gefärbt und scheint durch chemische Zersetzung vulkanischer Auswurfsstoffe zu entstehen. An einigen Stellen ist er mit vielen Kieselschalen winziger Gliedertierchen gemischt. (Radiolarienschlamm.) 2. Dcrs Weerwclsfer. a. Chemische Ausammensetzunn des Meerwassers. Um die chemische Zusammensetzung des Meerwassers zu erforschen, hat man aus allen Tiefen mittels zweckmäßig konstruierter Schöpf- apparate Wasserproben heraufgeholt und diese analysiert. Die Analysen haben ergeben, daß im Oberflächenwasser der offenen Ozeane durchschnittlich 35°/o0 sog. Meersalze vorhanden sind, in einem kg Meerwasser also 35 g. Der Salzgehalt des Wassers ist je nach der Ortlichkeit und der Tiese, woher die Wasserproben kommen, schwankend; dagegen sind die den Salzgehalt aus- machenden chemischen Bestandteile überall in sast gleichem Ver- hältnis vorhanden. Unter den aufgelösten Stoffen herrschen (nach Dittmar) die Chlorverbindungen mit etwa 89 °/0 bei weitein vor, namentlich als Kochsalz (77,8°/0) und Chlormagnesium (10,9°/0). An zweiter Stelle stehen unter den Meeressalzen die schwefel- sauren Salze mit reichlich 10°/0. Von diesen sind vorhanden schwefelsaure Magnesia oder Bittersalz (*4,7 °/o)^ welches mit dem Chlormagnesium dem Meerwasser den bittern Geschmack gibt, schwefelsaurer Kalk oder Gips (3,6%) und schwefelsaures Kali (2,5°/0). Hingegen kommt der namentlich im Flußwasser auf- gelöste kohlensaure Kalk im Meerwasser nur in ganz geringen: Maße (0,3%) vor. Schon hieraus kann man solgern, daß die chemische Zusammensetzung des Meerwassers nicht in erster Linie durch das zugesührte Flußwasser bestimmt wird, zumal das in jenem vorherrschende Kochsalz in diesem ganz zurücktritt. Man hat deshalb früher den Salzgehalt des Meeres wohl aus große Salzlager am Meeresgrunde zurückführen wollen; aber solche sind durch Bodenproben nirgends nachgewiesen worden, können auch nicht vorhanden sein, weil eine Lösung von so geringem Salz- gehalte, wie das Meerwasser sie darstellt, direkte Niederschläge nicht bildet. Man muß deshalb annehmen, daß dem Meerwasser der Salzgehalt schon in der Urzeit, wenn auch in geringerem Maße, eigen gewesen ist. — Der Salzgehalt der offenen 9* \
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