1907 -
Halle a. S.
: Schroedel
- Autor: Techter, W.
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Höhere Schule, Lehrerseminar
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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antarktischen Meeren hauptsächlich aus den Kieselpanzern der
Diatomeen gebildet ist (Diatomeenschlamm). — Mit der Tiese
des Meeres erhöht sich der Kohlensäuregehalt des Wassers, und
da außerdem der zunehmende Druck das kohlensäurehaltige Wasser
noch mehr kohlensauren Kalk ausnehmen läßt, als unter dein ge-
wohnlichen Luftdruck, so werden die niederfallenden Kalkschalen
in mn so stärkeren: Grade aufgelöst, je tiefer sie sinken. So er-
klärt, es sich, daß der Meeresboden bei mehr als 5000 m Tiefe
höchstens noch 10% organische Bestandteile enthält, dagegen vor-
wiegend aus Tiefseeton besteht. Dieser ist meist rot gefärbt
und scheint durch chemische Zersetzung vulkanischer Auswurfsstoffe
zu entstehen. An einigen Stellen ist er mit vielen Kieselschalen
winziger Gliedertierchen gemischt. (Radiolarienschlamm.)
2. Dcrs Weerwclsfer.
a. Chemische Ausammensetzunn des Meerwassers. Um die
chemische Zusammensetzung des Meerwassers zu erforschen, hat
man aus allen Tiefen mittels zweckmäßig konstruierter Schöpf-
apparate Wasserproben heraufgeholt und diese analysiert. Die
Analysen haben ergeben, daß im Oberflächenwasser der offenen
Ozeane durchschnittlich 35°/o0 sog. Meersalze vorhanden sind,
in einem kg Meerwasser also 35 g. Der Salzgehalt des Wassers
ist je nach der Ortlichkeit und der Tiese, woher die Wasserproben
kommen, schwankend; dagegen sind die den Salzgehalt aus-
machenden chemischen Bestandteile überall in sast gleichem Ver-
hältnis vorhanden. Unter den aufgelösten Stoffen herrschen
(nach Dittmar) die Chlorverbindungen mit etwa 89 °/0 bei weitein
vor, namentlich als Kochsalz (77,8°/0) und Chlormagnesium (10,9°/0).
An zweiter Stelle stehen unter den Meeressalzen die schwefel-
sauren Salze mit reichlich 10°/0. Von diesen sind vorhanden
schwefelsaure Magnesia oder Bittersalz (*4,7 °/o)^ welches mit dem
Chlormagnesium dem Meerwasser den bittern Geschmack gibt,
schwefelsaurer Kalk oder Gips (3,6%) und schwefelsaures Kali
(2,5°/0). Hingegen kommt der namentlich im Flußwasser auf-
gelöste kohlensaure Kalk im Meerwasser nur in ganz geringen:
Maße (0,3%) vor. Schon hieraus kann man solgern, daß die
chemische Zusammensetzung des Meerwassers nicht in erster Linie
durch das zugesührte Flußwasser bestimmt wird, zumal das in
jenem vorherrschende Kochsalz in diesem ganz zurücktritt. Man
hat deshalb früher den Salzgehalt des Meeres wohl aus große
Salzlager am Meeresgrunde zurückführen wollen; aber solche sind
durch Bodenproben nirgends nachgewiesen worden, können auch
nicht vorhanden sein, weil eine Lösung von so geringem Salz-
gehalte, wie das Meerwasser sie darstellt, direkte Niederschläge
nicht bildet. Man muß deshalb annehmen, daß dem Meerwasser
der Salzgehalt schon in der Urzeit, wenn auch in geringerem
Maße, eigen gewesen ist. — Der Salzgehalt der offenen
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