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1907 -
Halle a. S.
: Schroedel
- Autor: Techter, W.
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Höhere Schule, Lehrerseminar
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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einen mehr südlich gelegenen Weg als für die Fahrten im
Sommer. Es sei noch kurz daran erinnert, daß Nordpolfahrer,
z. B. Nansen ans seiner großen Reise, die Meeresströmungen von
vornherein für die Erreichung hoher Breiten in Rechnung zogen.
— Endlich sind die Meeresströmungen nicht ohne Einfluß auf
die Verbreitung der Organismen. Vor allem gilt dies
bezüglich der Pflanzen. Die Samen vieler Strandgewächse und
manche hartschaligen Früchte können nachweisbar sehr lange im
salzigen Seewasser treiben, ohne ihre Keimkraft einzubüßen. Sie
werden von den Strömungen oft über weite Strecken hinweg
an einen andern Strand gebracht und finden dort einen neuen
Verbreitungsbezirk. So ist die ursprünglich in Amerika heimische
Kokospalme dadurch, daß ihre Nüsse von den Aquatorialströmungen
mitgeführt wurden, auf die Inseln der Südsee und von dort
weiter nach Madagaskar gekommen. Viele Pflanzenarten Poly-
nesiens sind hingegen auch durch den Aqnatorialgegenstrom von
Ostindien hergeführt worden. Sehr viele Gewächse der Bermudas
stammen aus Westindien; ihre Einführung auf jene Inseln ist
durch den Floridastrom geschehen. — Weniger bedeutsam sind die
Meeresströmungen für die Verbreitung der Tiere geworden; aber
ohne Einfluß sind sie auch hierbei nicht geblieben. Man hat z. B.
häusig beobachtet, daß Eisbären ans treibenden Eisschollen mit-
geführt wurden; wahrscheinlich erklärt aus dieser Tatsache die
Verbreitung dieses Raubtieres rings um den Nordpol herum.
Kap. V. Die Lufthülle (Atmosphäre).
A. Zusammenseizung und Höhe der Lufthülle.
Die unsern Erdball umgebende Lufthülle oder Atmosphäre
ist ein mechanisches Gemenge von Gasen und enthält in 100
Raumteilen etwa 79 Teile Stickstoff, 21 Teile Sauerstoff und
geringe Beimischungen von Kohlensäure (0,04 Teile). Von diesen
Bestandteilen, in deren Mischung nur unwesentliche Abweichungen
vorkommen, ist der Sauerstoff der wichtigste. Er erhält den At-
mungsprozeß der Menschen und Tiere, und dieser muß aufhören,
wenn der Sauerstoffgehalt der Luft sich bis auf 17 °/0 vermindert
hat. _ Zufällige Beimischungen der Luft fiud, außer ganz ver-
schwindend kleinen Mengen von Ammoniak und Salpetersäure,
unendlich sein zerteilter Staub und Wasserdampf; dazu kommen
noch als örtliche Einmengungen gröberer Staub, Rauch und or-
ganische Keime (Miasmen). Da alle diese Verunreinigungen dem
Boden entstammen, so ist die Luft in den höheren Schichten
reiner und trockener, als nahe über der Erdoberfläche.
Infolge der mancherlei Beimischungen ist die Luft nicht voll-
kommen dnrchsichtig. Wäre das der Fall, so müßte der Himmel uns