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1. Allgemeine Erdkunde - S. 149

1907 - Halle a. S. : Schroedel
— 149 — einen mehr südlich gelegenen Weg als für die Fahrten im Sommer. Es sei noch kurz daran erinnert, daß Nordpolfahrer, z. B. Nansen ans seiner großen Reise, die Meeresströmungen von vornherein für die Erreichung hoher Breiten in Rechnung zogen. — Endlich sind die Meeresströmungen nicht ohne Einfluß auf die Verbreitung der Organismen. Vor allem gilt dies bezüglich der Pflanzen. Die Samen vieler Strandgewächse und manche hartschaligen Früchte können nachweisbar sehr lange im salzigen Seewasser treiben, ohne ihre Keimkraft einzubüßen. Sie werden von den Strömungen oft über weite Strecken hinweg an einen andern Strand gebracht und finden dort einen neuen Verbreitungsbezirk. So ist die ursprünglich in Amerika heimische Kokospalme dadurch, daß ihre Nüsse von den Aquatorialströmungen mitgeführt wurden, auf die Inseln der Südsee und von dort weiter nach Madagaskar gekommen. Viele Pflanzenarten Poly- nesiens sind hingegen auch durch den Aqnatorialgegenstrom von Ostindien hergeführt worden. Sehr viele Gewächse der Bermudas stammen aus Westindien; ihre Einführung auf jene Inseln ist durch den Floridastrom geschehen. — Weniger bedeutsam sind die Meeresströmungen für die Verbreitung der Tiere geworden; aber ohne Einfluß sind sie auch hierbei nicht geblieben. Man hat z. B. häusig beobachtet, daß Eisbären ans treibenden Eisschollen mit- geführt wurden; wahrscheinlich erklärt aus dieser Tatsache die Verbreitung dieses Raubtieres rings um den Nordpol herum. Kap. V. Die Lufthülle (Atmosphäre). A. Zusammenseizung und Höhe der Lufthülle. Die unsern Erdball umgebende Lufthülle oder Atmosphäre ist ein mechanisches Gemenge von Gasen und enthält in 100 Raumteilen etwa 79 Teile Stickstoff, 21 Teile Sauerstoff und geringe Beimischungen von Kohlensäure (0,04 Teile). Von diesen Bestandteilen, in deren Mischung nur unwesentliche Abweichungen vorkommen, ist der Sauerstoff der wichtigste. Er erhält den At- mungsprozeß der Menschen und Tiere, und dieser muß aufhören, wenn der Sauerstoffgehalt der Luft sich bis auf 17 °/0 vermindert hat. _ Zufällige Beimischungen der Luft fiud, außer ganz ver- schwindend kleinen Mengen von Ammoniak und Salpetersäure, unendlich sein zerteilter Staub und Wasserdampf; dazu kommen noch als örtliche Einmengungen gröberer Staub, Rauch und or- ganische Keime (Miasmen). Da alle diese Verunreinigungen dem Boden entstammen, so ist die Luft in den höheren Schichten reiner und trockener, als nahe über der Erdoberfläche. Infolge der mancherlei Beimischungen ist die Luft nicht voll- kommen dnrchsichtig. Wäre das der Fall, so müßte der Himmel uns
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