1907 -
Halle a. S.
: Schroedel
- Autor: Techter, W.
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Höhere Schule, Lehrerseminar
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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mene einbezogen, so daß man deren Gebiet jetzt ans 450 Mill. qkrn
(oott den 490 qkm der bekannten Erdoberflüche) schätzen kann.
Einen weiteren Anhalt für die Ausbreitung des Menschen-
geschlechts gibt die Zahl der Menschen. Die für 1905 geltenden
Berechnungen derselben ergeben:
Europa 417,8 Mill. Bewohner
Asien 826,4 „ „
Afrika 133
Amerika 154 „ „
Australien und
Polynesien 6,8 „ „
Polargebiete 0,013 „
1538 Mill. (1830: 847 Mill.)
Eine Zunahme der Bevölkerung wird durch den Überschuß
der Geburten über die Todesfälle bewirkt, außerdem für die
einzelnen Länder durch das Überwiegen der Einwanderung gegen
die Auswanderung. Die durchschnittliche jährliche Zunahme der
Bevölkerung betrug in den letzten Jahrzehnten 0,66 Prozent.
Dieser hohe Betrag erklärt sich einerseits aus der Erschließung
zahlreicher Hilfsquellen für die menschliche Existenz in den letzten
30—50 Jahren, anderseits auch daraus, daß blutige Kriege, ver-
heerende Epidemien u. dgl. weniger Opfer forderten als in früheren
Zeiten. Die Einwohnerzahl Deutschlands wuchs in den sünf
Jahren von 1900 bis 1905 von 56,4 Mill. auf 60,6 Mill., also
um 4,2 Mill., d. i. 7,5 oder jährlich 1,5 %. Der Überschuß der
Geburten über die Sterbefälle ist in Deutschland jährlich etwa
800000—900000; die überseeische Auswanderung betrug 1905 etwa
28000 Köpfe. Im Jahre 1904 war die Volkszunahme auf je 1000
Seelen in Deutschland 14,9, in den Niederlanden 14,4, in Belgien
13, in Italien 11,6, in Dänemark 11,2, in Osterreich 10, in
Frankreich 1,5.
L. Die natürliche Gliederung des Menschen-
geschlechts.
1. Menschenrassen.
Nachdem vom Ursitze der Menschheit aus nach verschiedenen
Richtungen hin Menschenströme sich abzweigten, ist aus ihnen
in abgesonderten Gebieten durch uns unbekannte Einflüsse eine
beschränkte Zahl abweichender Menschenformen entstanden, die
wir als Menschenrassen bezeichnen. Als die Erde sich aber
stärker bevölkerte, wurde die Isolierung allmählich durchbrochen.
Die verschiedenen Typen rückten einander näher. Raub- und
Kriegszüge brachten häufig Austausch des Menschemnaterials mit