1904 -
Trier
: Lintz
- Autor: Kerp, Heinrich
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Präparandenanstalt, Kapitulantenschule, Militäranwärterschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Oberflächenformen der Erde,
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Nach dem allgemeinen Formgepräge werden die Gebiete der Erde
entweder 1) als hochragende Gebirgs- und Bergländer mit großen
Unterschieden der Höhe und Tiefe, 2) als Hügellandschaften mit ge-
ringen Unterschieden der Höhe und Tiefe, 3) als Flachländer, in denen
die vorkommenden Erhebungen gegenüber dem Ganzen völlig zurücktreten,
und 4) als Ebenen, die dem Auge gar keine Höhenunterschiede zeigen, be-
zeichnet. Die Flachländer und Ebenen werden nach der Höhenlage als Hoch-
länder bezw. Hochebenen und als Tiefländer bzw. Tiefebenen unterschieden.
Die Gebirge bezeichnet man nach der Art, wie ihre Einzel-
erhebnngen gruppiert sind, 1) als Ketten- oder Kammgebirge,
wenn die Einzelberge sich wie die Glieder einer Kette zu einer langen
Bergreihe aueinanderschließen und durch einen mehr oder weniger deutlich
ausgeprägten Kamm verbunden sind, 2) als Gruppengebirge, wenn
sie mehr in die Breite gelagert sind und leine bestimmte Anordnung
erkennen lassen, was auch beim Berg- und Hügellande der Fall ist,
Z) als Massengebirge, wenn die Gebirgsmasse überhaupt wenig
gegliedert ist, wie beim Harz, 4) als Tafel- oder Plateauländer,
wenn sich Gebiete von ziemlich wagerechter Fläche mit steilem Aufstieg
aus Nachbargebieten oder tiefen Talfurchen erheben.
Nach der Entstehung und den weitern Bildungsvorgängen der Gebirge
sind zu unterscheiden 1) Faltengebirge, die durch die Faltenbewegung
der Erdkruste entstanden sind, 2) Rumpf-
gebirge, deren frühere Faltenzüge zerstört
sind, 3) Schollengebirge, die durch die
senkrechte Schollenbewegung hervorgepreßt
wurden, 4) Horstgebirge, wenn der här-
lere Rest eines Gebirges wie ein Horst
stehen geblieben ist, 5) Trümmergebirge,
wenn kein geschlossenes Ganze, sondern nur
uoch stark zerklüftete Trümmerreste übrig
geblieben sind, und 6) Vulkangebirge.
Die wichtigsten Bergformen (Abb. 1)
sind 1) der Bergkegel, der wieder Steil-
und Flachkegel und in jedem Falle zu-
gespitzt und abgestumpft fein kann, 2) die
Bergpyramide, deren Durchschnitt statt
rund eckig ist, 3) die Berg kuppe mit, . 1: -h
J r r la) Steilfegel, lb) F!achkegel, ü) Pyramide,
breitem, gewölbeartigem Bau, 4) der Tafel- 3) Kuppe. 4> Taubers. 5) Höhenzug,
berg mit steilen Abhängen und wagerechter Oberfläche und 5) der
Höhen- oder Bergzug und Bergrücken mit langgestreckter Basis.